Am Basteltisch konnten lustige Monsterlesezeichen angefertigt werden Foto: Fahrland

Als „offene Stadtbücherei“ feierte die Institution im Schwedenbau mit Bewirtung, Info- und Bastelangeboten am Samstagnachmittag in entspannter Atmosphäre ihr 75-jähriges Jubiläum.

Der Erste Beigeordnete Lothar Kopf, Leiterin Verena Jaburg, ihre Mitarbeiterinnen Karin Friedrich und Yvonne Haug sowie Christoph Rümenapp vom Amt für Bildung und Sport begrüßten unter den Gästen auch einige Gemeinderäte. Kaum eine Einrichtung biete ein solch breites Angebotsspektrum, erklärte Kopf. Sämtliche Altersstufen vom einjährigen Kind bis zur 97-jährigen Seniorin befänden sich unter den Nutzern der Einrichtung, für die die Stadt jähr-lich 40.000 Euro zur Verfügung stelle.

Foto: Fahrland

Im Zeitraffer ging Kopf auf die Entwicklung der Bücherei seit der Gründung 1948 mit drei Stunden Öffnungszeit pro Woche, ihre zwei Standortwechsel und die personellen Änderungen ein. Die ersten 27 Jahre wurde die Einrichtung ehrenamtlich von Karl Schelling geführt.

Familien-Eldorado

1975 zog sie in den Schwedenbau. 1976 wurde Sybille Weit die erste hauptamtliche Leiterin. Karin Völkle blieb fast 42 Jahre von Oktober 1978 bis März 2020. Sie fühlte sich an ihrer alten Wirkungsstätte im Kreise ihrer ehemaligen Mitarbeiterinnen Christine Weber und Ute Lauble sichtlich wohl.

Die stellvertretende Leiterin Friederike Mertel von der Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen am Regierungspräsidium Freiburg würdigte die Bücherei in einer spritzigen Rede als Qualitätsbaustein für die Gesellschaft, der zu den freiwilligen Aufgaben einer Kommune zähle und nicht selbstverständlich sei. Die Stadtbücherei sei Vollsortimenter für geistige Nahrung im historischen Quartier, ein barrierefreier sozialer Treffpunkt, Familien-Eldorado, Hobbybörse, Reiseanbieter und Freizeitpark für Abenteuer im Kopf und Fantasiereisen.

Sommerwetter sorgt für Konkurrenz

Digitale Dienste wie Onleihe, Buchcodierung und Selbstausleihe hätten Einzug gehalten. Visionäre Ideen wie der Verleih von Geräten und Dingen als Beitrag zu nachhaltigem Handeln oder flexible Öffnungszeiten dank neuester Technik könnten bis zum nächsten Jubiläum real geworden sein. Die Fachstelle stehe als Innovationsmanagerin, mit Rat und Fortbildungsangeboten zur Verfügung.

Der Zulauf fiel angesichts des Sommerwetters verhaltener aus als es das Rahmenprogramm verdient hätte, doch der heiteren Stimmung tat dies keinen Abbruch. Kinder fertigten mit Unterstützung der Jugendkunstschule „Kreisel“ Lesezeichen und kalligraphische Kunstwerke an und hatten beim Bilderbuchkino mit Karin Friedrich und „Jim Knopf“ ihren Spaß, während Angehörige in den Regalen nach Sommerlektüre stöberten. In einem Sonderregal gab es Buchvorstellungen der Zweitklässler von der Gutenbergschule Bochingen zu sehen.

Infos über Leseclub

Der Verein MIO (Mitmachinitiative Oberndorf) mit Kathrin Armbruster sorgte für das leibliche Wohl. Stefanie Kopp von der Bürgerstiftung hielt Informationen über den Leseclub in Kooperation mit der LINDE 13 und der Stadtbücherei bereit. Fünf ehrenamtliche Betreuer bringen sich derzeit in das Projekt ein. Man befasse sich bereits mit der Planung für das nächste Schuljahr und Ideen zur Einbindung der Stadtteile.