In Sulz hat das BKA am Mittwochmorgen ein Wohnhaus durchsucht. Foto: Heidepriem

Bei einer bundesweiten Groß-Razzia gegen Reichsbürger gab es auch einen Polizeieinsatz im Kreis Rottweil. Das BKA hat in Sulz ein Haus durchsucht. Die Polizei ist weiter vor Ort.

Kreis Rottweil - Hintergrund der Großrazzia am frühen Mittwochmorgen: Eine bewaffnete Gruppe aus Reichsbürgern und Querdenkern soll einen Staatsstreich geplant haben. Wie die Bundesstaatsanwaltschaft mitteilt, waren insgesamt rund 3000 Polizeibeamte am Mittwochmorgen im Einsatz. Dabei kam es zu Festnahmen von 25 mutmaßlichen Mitgliedern und Unterstützern einer terroristischen Vereinigung sowie Durchsuchungen bei insgesamt 52 Beschuldigten.

Staatsstreich geplant

Die terroristische Vereinigung habe die staatliche Ordnung in Deutschland stürzen und durch eine eigene ersetzen wollen, die in Grundzügen schon ausgearbeitet sei, teilt die Bundesstaatsanwaltschaft mit. Die Gruppe werde als sehr gefährlich eingestuft.

Die Bundesstaatsanwaltschaft bestätigt, dass es im Kreis Rottweil eine Durchsuchung gegeben habe. Zu einer Festnahme sei es jedoch nicht gekommen. Zu näheren Örtlichkeiten würden keine Angaben gemacht, auch aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes, so ein Sprecher. Anwohner in Sulz berichten jedoch von einem Polizei-Großaufgebot in einer Wohnstraße in den frühen Morgenstunden. Das BKA ist aktuell weiterhin vor Ort. Bei der Durchsuchung sei es vorrangig um mögliches Beweismaterial gegangen, heißt es auf Nachfrage. Es gab zwei Durchsuchungsbeschlüsse, diese richteten sich gegen zwei Personen im gleichen Haus, von denen jedoch nur eine zum Kreis der Beschuldigten gehört habe.

Zahlreiche Einsätze in der ganzen Region

In der Region kam es im Zuge der bundesweiten Großrazzia zu zahlreichen weiteren Einsätzen, unter anderem in Horb und in der Ortenau. Auch ein Soldat des KSK aus Calw steht nach Informationen der dpa unter Verdacht. Insgesamt wurden in Baden-Württemberg 38 Objekte durchsucht. Am Nachmittag sollen weitere Details bekannt gegeben werden.

In Schramberg war es im April zu einem Polizeieinsatz gegen zwei Männer gekommen, die der Reichsbürgerszene zuzuordnen sind.