Teilweise müssen die Polizisten bei dem Einsatz die Platzverweise gegen die Sympathisanten der Festgenommenen mit Zwang durchsetzen. Foto: Privat

Ein Autofahrer, der am Dienstagabend in der Graf-von-Bissingen-Straße kontrolliert werden sollte, hat sich dagegen gewehrt und sich zusammen mit seinem Beifahrer in sein Auto eingeschlossen.

Schramberg - Im Auto verständigten sie laut Polizei Freunde und Angehörige, die von mehreren Polizeikräften mit Platzverweisen auf Distanz gehalten werden mussten. Der Grund für das ungewöhnliche Verhalten stellte sich später heraus: Der Fahrer stand offenbar unter Drogeneinwirkung. Zudem hatte er keine Fahrerlaubnis.

Durchsuchungsbeschluss per Telefonat

Bereits zu Beginn der Kontrolle sprachen der 25 Jahre alte Fahrer und sein 23-jähriger Beifahrer bei verriegelter Tür nur über eine leicht geöffnete Türscheibe mit den Beamten. Daraus wurde unter anderem ersichtlich, dass die beiden der Reichsbürgerszene zuzuordnen waren. Sie zweifelten die hoheitlichen Befugnisse der Polizei an und akzeptierten auch keine Dienstausweise. Außerdem stellten sie den Bestand der Bundesrepublik Deutschland in Frage.

Nachdem die zuständige Staatsanwaltschaft telefonisch eine Durchsuchung des Fahrzeugs anordnete und zusätzliche Beamte eintrafen, wurde die Tür des Autos zwangsweise geöffnet und die beiden Insassen mit italienischer Staatsbürgerschaft kurzzeitig in Gewahrsam genommen. Dabei leisteten sie Widerstand, weswegen Handschellen angelegt werden mussten, so die Polizei weiter.

Vermutung stimmt: Drogeneinfluss

Die Vermutung der Beamten auf Drogeneinfluss bestätigte sich danach. Ein Drogenvortest beim Fahrer auf der Polizeiwache verlief positiv. Er war den eingesetzten Beamten wegen eines Vorfalls mit Drogen am Steuer schon einige Monate zuvor aufgefallen und deswegen auch angezeigt worden. Zwischenzeitlich entzog die Behörde dem 25-Jährigen die Fahrerlaubnis.

Bei dem öffentlichkeitswirksamen Vorfall gegen 19.30 Uhr waren mehrere Polizeistreifen im Einsatz, darunter auch Beamte mit Diensthunden. Teilweise mussten die Platzverweise gegen die Sympathisanten auch mit Zwang durchgesetzt werden. Hierbei wurden Beamte mehrfach beleidigt, weswegen es nun auch noch zu weiteren Ermittlungen kommt.