Erschöpft, aber zufrieden: Julia Göpfert (links, im blauen Laufshirt) beim Zieleinlauf Foto: Armbruster

Auch das zweite sportliche Ziel von „LZ bewegt sich“ wurde erreicht: Trotz Hitze hat Julia Göpfert den Zalando-Firmenlauf in Lahr in einer Zeit von 35:24 Minuten bewältigt. Mehr als anderthalb Minuten schneller als ihr Ziel war. Innerhalb von 2,5 Monaten hat sie damit ihre Laufzeit um sechs Minuten verbessert.

Die Aufregung am Tag des Zalando-Firmenlaufs war groß. Während die Kollegen – mehr oder weniger heimlich – auf meine Zeit wetteten, beäugte ich kritisch den ganzen Tag über den Himmel: Wie warm würde es werden? Zu warm, als dass ich die Strecke in 37 Minuten bewältigen könnte? Sollte ich noch etwas essen oder trinken oder würde mir das zu schwer im Magen liegen?

Als dann endlich der Startschuss fiel, war aber alle Aufregung weg. Ich spürte vor allem eines: pure Euphorie. Mit so vielen Menschen auf einmal das Rennen anzufangen und ein Stück weit mitzuhalten, macht einfach Spaß. Ein Blick auf meine Lauf-App verriet mir, dass ich viel schneller unterwegs war, als ich es im Training jemals geschafft hatte. Die ersten 300 Meter fühlten sich einfach nur schwerelos und großartig an. Trotzdem zwang ich mich aber schließlich, Tempo rauszunehmen.

Denn der Lauf besteht aus fünf Kilometern. Und ich weiß aus dem Training, dass ich die übrigen vier Kilometer nicht mehr gut schaffe, wenn ich beim ersten gleich lossprinte. Da ich relativ weit vorne gestartet bin, hatte meine Tempodrosselung zur Folge, dass ich von sehr vielen anderen Läufern überholt wurde. Meine wesentlich fitteren Kollegen sah ich schon nach wenigen Sekunden nicht mehr. Aber das muss man dann einfach aushalten.

Kollegen feuerten mich an

Begeistert winkte ich am Anfang von Kilometer zwei einem Kollegen zu, der mich anfeuerte, dann ging es auf die Brücke. Dort wurde ich zwar weiter von vielen Läufern überholt, allerdings begann auch ich beim Aufstieg die ersten zu überholen. Auf dem Weg nach unten wurden dann alle wieder schneller – und ich wurde wieder eifrig überholt, unter anderem vom Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner, der mir alles Gute wünschte.

Die weitere Strecke durch den Bürgerpark verlief dann relativ unspektakulär, aber ich begann bereits den schnellen Sprint-Kilometer am Anfang zu bereuen. Dieser Kilometer sollte dann auch mein langsamster werden. Den Getränkestand am Ende des Bürgerparks ließ ich bewusst aus, weil ich fürchtete durchs Stoppen oder Trinken Seitenstechen zu bekommen. Aber über die Abkühlung, die uns Läufern mit dem Wasserschlauch verpasst wurde, freute ich mich – und die anderen auch. „Du hast ein gutes Werk getan!“, rief etwa der Läufer hinter mir demjenigen zu, der uns vollspritzte.

Ein Kollege joggte die letzten Kilometer mit mir ins Ziel

Ab Kilometer drei in Richtung Moschee begann dann das Laufen zum Kampf zu werden. Nicht nur für mich, auch für die Mitläufer. Meine Kollegin und Trainingspartnerin Melanie Geitlinger überholte mich mit einem aufmunternden Zuruf. Ich konnte sie zwar nicht mehr einholen, aber ich überholte in der Folge auch einige, denen das Wetter und die Länge der Strecke zu schaffen machte. Trotzdem: Mehr als die Hälfte war geschafft.

Geschafft, endlich im Ziel! Foto: Armbruster

Ab Kilometer 3,5 begann ich dann merklich zu keuchen, zwang mich aber – immer mit Blick auf die Lauf-App – mein Joggingtempo beizubehalten. Manche riefen mir zu, langsamer zu machen, es sei schließlich heiß, aber ich rief nur „Wette“ und machte weiter. Eine sehr nette – und schnellere – Läuferin bot mir auf den letzten 500 Metern sogar an, mit mir ins Ziel zu joggen, doch ich schüttelte nur den Kopf. Denn 300 Meter vor dem Ziel wartete Sportredakteur Janosch Lübke auf mich, der den Weg zurückgelaufen war, um mich auf dem letzten Stück zu begleiten. Ein Endspurt war zwar nicht mehr drin, aber trotzdem bin ich letztlich auf eine Zeit von 35:24 Minuten gekommen – schneller als jede Trainingszeit. Glückwunsch übrigens an Felix Gieger, der mit seiner gewetteten Zeit am nächsten dran war.

Medaillenparade (von links): Julia Göpfert mit den Kolleginnen Melanie Geitlinger und Olga Merz Foto: Armbruster

Mein erster Satz nach dem Zieleinlauf war übrigens: „Ich hasse Firmenläufe.“ Aber als ich dann wirklich registriert hatte, mein Ziel erreicht zu haben, die fünf Kilometer unter 37 Minuten gelaufen zu sein, empfand ich ein riesiges Glücksgefühl. Das dann noch größer wurde, als ich dann mit den Kollegen zusammenstand und wir uns gegenseitig bestärkten, wie gut wir gelaufen waren und wie anstrengend es gewesen war. (Redaktionsleiter Felix Bender ist sogar mit einer Zeit um die 18 Minuten als Erster durchs Ziel gesprintet. Unglaublich!)

Vielleicht also, ganz vielleicht, mache ich nächstes Jahr doch wieder mit. Dann aber ohne Zeitdruck.

So geht’s weiter

Nachdem zwei Redakteure, Jonas Köhler beim Sonnwendlauf und ich beim Zalando-Firmenlauf, ihre sportlichen Ziele erfolgreich erreicht haben, stehen noch zwei weitere aus: Marco Armbruster befindet sich bereits auf seiner Tour auf dem Kandelhöhenweg, bei der er insgesamt 68 Kilometer bewältigen wil. Nadine Goltz wird sich am 29. und 30. Juli den 100 Kilometern des Mammutmarschs in München stellen.