Die neue Seniorenresidenz Hermann-Schall-Haus am Kurpark Foto: Hübner

Offiziell wurde jetzt die neue Seniorenresidenz Hermann-Schall-Haus vorgestellt. Gäste konnten sich bei einem Tag der offenen Tür einen Eindruck von der Einrichtung verschaffen.

Königsfeld - Laut Heimleiterin Eike Fundinger wurden vor knapp einem Jahr zwei kleinere Einrichtungen im neuen Haus zusammengezogen. Neben Senioren aus Königsfeld kamen auch welche aus Donaueschingen in den Kurort. Die Bewohner habe man in ihren gewohnten Gruppen belassen. 31 Mitarbeiter versorgten diese nach individuellen Wünschen und Bedürfnissen. Alle blickten mit Freude nach vorn.

Bürgermeister-Stellvertreter Bernd Möller erinnerte an die Geschichte des Geländes, das einst für ein Kurmittelhaus vorgesehen war. Trotz des Baus des Curavitals beim Rathaus lag der Gemeinde weiter sehr viel an dem "Filetstück am Kurpark". Das neue Gebäude runde diesen ab, tue dem Kurort gut und ergänze das, was die Gemeinde schon immer versuche, mit 170 Pflege- und zehn Tagespflegeplätzen sowie einem vielfältigen betreuten Wohnungsangebot.

Bekenntnis zum Standort

Königsfeld sei ein wenig ein Anachronismus, was seinen Charme ausmache. "Aber man kann nichts bewahren, indem man nichts tut." Der Bau sei ein Bekenntnis der Mediclin zum Standort Königsfeld. Für Belustigung sorgte der Wunsch, dass sich die "Insassen" hier wohl fühlen, was durchaus positiv gemeint war.

Mitten im Grünen

"Sehr froh und glücklich über die wunderschöne Einrichtung" war Kerstin Männel, Geschäftsführerin der Mediclin Pflege GmbH. Man sei in der Altenpflege seit 2004 am Standort aktiv, zu Beginn mit 49 Plätzen. Da sich Ansprüche und Gesetze änderten, habe man reagieren müssen. Im neuen Haus seien 90 Bewohner auf Wohngruppen mit 15 Personen aufgeteilt, die ihren Alltag nach ihren Wünschen gestalten können.

Die Zusammenlegung von Häusern zweier Ortschaften war "eine Herausforderung". Die Mitarbeiter hätten sie aber super gemeistert und ein Zuhause mit optimalen Bedingungen geschaffen, wo sich Menschen wohlfühlen könnten. Dass alle das genössen, merke man Teams und Bewohnern an.

Einrichtungsleitung, Verwaltung und Haustechnik hätten den Umzug gut vorbereitet. So etwas könne man nur in einer Gemeinschaft machen. Mitten im Grünen sei man nicht weit weg von Infrastruktur, so Männel. Dank der Einkaufsmöglichkeiten könnten die Bewohner weiter am Leben teilnehmen.

"Leistung von ganz vielen"

Nadine Ük, Leitung Bau und Technik, freute sich über "die gemeinsame Leistung von ganz vielen". Ihr zufolge wurden für den Bau 5000 Kubikmeter Erde bewegt, vier Kilometer Trinkwasserleitung verlegt und 250 Tonnen Baustahl verwendet. "Bauen ist wirklich das letzte Abenteuer in Deutschland."

Die Einrichtung entstand "aus der Erfahrung der Alltagspraxis, was es braucht". Auch Menschen mit Erkrankungen könnten hier ein gutes Leben führen, für Demente sei es ein sicherer, geborgener Ort. Die unmittelbare Nähe zur Albert-Schweitzer-Klinik gebe noch mehr Sicherheit, und die Bewohner könnten täglich erholsame Natur genießen, was ein wesentlicher Faktor für die Auswahl des Standorts gewesen sei. Es sei höchste Zeit, zu zeigen, wie modern und komfortabel das Haus sei, das im weltberühmten Schwarzwald liege.

Geschützter Bereich für Demente

Nachmittags lud ein Tag der offenen Tür ein, die Räume in Augenschein zu nehmen. Die Wohngruppen verfügen jeweils über eigene Küchen und Aufenthaltsräume. Für Demente gibt es laut Elke Fundinger im Erdgeschoss einen geschützten Bereich, in dem sie sich frei bewegen können. Die Zimmer bieten auf 19 Quadratmetern auch einen barrierefreien Dusch- und WC-Bereich. Zusätzlich gibt es im Haus ein Pflegebad mit Frisierstuhl.