Die Polizei ist mit zahlreichen Kräften vor Ort. Foto: Otto

Auf der einen Seite bunte Demonstranten, auf der anderen Seite eine Schlange vor der Stadthalle – dazwischen jede Menge Polizei. Der Auftakt zum „Rottweiler Dialog“ der AfD am Mittwochabend verläuft friedlich.

Erneut hat sich die AfD-Prominenz Rottweil als Veranstaltungsort auserkoren – was wie schon beim Landesparteitag dafür sorgt, dass viele Menschen zeitgleich bei einer Kundgebung Flagge für Demokratie und Vielfalt zeigen. Dazu hatte das gleichnamige Bündnis in Rottweil eingeladen.

Großes Polizeiaufgebot

Das große Polizeiaufgebot rund um die Stadthalle zeigt, dass man für alle Eventualitäten gerüstet sein will. Polizeibeamte sorgen dafür, dass sich Demonstranten und AfD-Besucher nicht wirklich begegnen. Doch darum geht es dem größten Teil der Kundgebungsteilnehmer auch gar nicht: Sie wollen einstehen für demokratische Werte und ein klares Zeichen gegen Rassismus, Antisemitismus und Demokratiefeindlichkeit setzen.

Dass die AfD sich an diesem Abend in Rottweil das Thema „Herausforderungen an eine AfD-Regierung“ gesetzt hat, nimmt Thomas Busch bei der Begrüßung der Kundgebungs-Teilnehmer gemeinsam mit Elke Reichenbach fast schon schmunzelnd zur Kenntnis – nicht zuletzt habe die AfD bei ihrem „chaotischen Parteitag“ in Rottweil gezeigt, dass sie gar nicht regierungsfähig sei.

Klare Kante zeigen

Dennoch gelte es unermüdlich einzustehen gegen den Rechtsruck. „Wir müssen klare Kante zeigen gegen eine Partei, deren Vertreter an den demokratischen Grundfesten rütteln“, so Elke Reichenbach.

Viele Redner – Vertreter der SPD, von Forum Rottweil, den Grünen, der FDP, den Linken, den Jusos sowie der Kirche und der Alevitischen Gemeinde – bekräftigen dann unter großem Applaus, warum die populistischen Parolen der AfD die Demokratie und damit letztlich Freiheit und Wohlstand in Gefahr bringen. Kulturelle Beiträge unterstreichen das Motto „Rottweil bleibt bunt und vielfältig.“

Halle nicht ganz gefüllt

Dass derweil die Schlange vor der Stadthalle immer länger wurde, täuschte letztlich, wie sich im Innern der Halle zeigt: Diese ist bei Beginn der Veranstaltung gegen 19.50 Uhr – knapp eine Stunde später als geplant – nicht ganz gefüllt. Die Besucher des „Rottweiler Dialogs“ kommen den Kennzeichen nach zu schließen aus weitem Umkreis.

Mit dabei sind an diesem Abend unter anderem Alice Weidel, AfD-Fraktionsvorsitzende des Deutschen Bundestages, und Martin Hess, Innenpolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion.