Parkverbot im Villinger Innenring? Das scheint die Autofahrer trotz der Rücknahme der Parkplätze nicht zu interessieren. Foto: Eich

Die Parkplätze im Innenring sind wieder Geschichte – doch das scheint die Autofahrer nicht zu interessieren. Derweil wehrt sich die Stadt gegen den Vorwurf der Geldverschwendung.

VS-Villingen - Es sind genau sieben Parkplätze, an denen sich weiterhin die Geister scheiden – und das, obwohl sie schon gar nicht mehr existieren. Vor genau einer Woche hat die Stadt den Versuch im Villinger Innenring beendet und die dortigen Parkplätze wieder entfernt. Das scheint die Autofahrer aber nicht zu interessieren.

Während der vergangenen sieben Tage wurde der Streifen vor dem weiterhin gesperrten Teil des Fußgängerüberwegs im Benediktinerring immer wieder als Parkfläche genutzt. Dabei machen entsprechende Schilder eindeutig auf das absolute Halteverbot aufmerksam.

Der Bann wird schnell gebrochen

Macht der Gewohnheit? Oder pure Ignoranz? Unklar. Zu beobachten ist, dass die Spur zwischenzeitlich zwar immer wieder frei gehalten wird, sobald erste Autofahrer ihr Gefährt dort aber selbstsicher hinstellen, scheint der Bann gebrochen.

Die Stadt dürfte sich angesichts der eindeutigen Beschilderung das mittlerweile wieder verbotene Parken nicht lange anschauen und Knöllchen verteilen. Schließlich führte der Parkstreifen dazu, dass die Busse im Bereich der Haltestelle nur schwerlich aus den Haltebuchten ausfahren können.

Auch politisch weiterhin ein Thema

Doch auch politisch ist der Versuch weiterhin Thema. Im Technischen Ausschuss kritisierte Bernd Lohmiller (SPD) das kurzzeitige Projekt, darüber hinaus wurde in den sozialen Netzwerken heiß diskutiert. Dabei kam auch der Vorwurf der Geldverschwendung auf.

Dem widerspricht Madlen Falke, Pressesprecherin der Stadtverwaltung, allerdings vehement. Unter einem Facebook-Beitrag des Schwarzwälder Boten bezog sie Stellung. So habe man durch den Versuch die kostspieligere Variante, die Installation einer Ampel vermeiden wollen. "Mit der Versuchsvariante wurde dann sogar eine Win-Win-Situation durch die Schaffung von Parkplätzen ermöglicht. Das war nicht nur schnell umsetzbar, sondern auch im Bewusstsein entstanden, dass es auch schnell und günstige rückgängig gemacht ist, wenn sich der Versuch als nicht praktikabel erweist", so Falke. Die Markierung und das Entfernen würde "gerade mal wenige hundert Euro" kosten.

Stadt erklärt die Gefahr am Zebrastreifen

Klar sei darüber hinaus, dass die Fachleute vor der Einrichtung der Parkplätze sorgfältig abgewogen hätten. "Wie manche der Verwaltung immer grundsätzlich jede Intelligenz absprechen und Verantwortungslosigkeit gegenüber Steuergeldern unterstellen, ist wirklich nicht fair", betont sie.

Notwendig sei das Eingreifen vor dem Hintergrund der Verkehrssicherheit am dortigen Zebrastreifen. Weil dieser über zwei Fahrbahnen verläuft, müsse gehandelt werden. Die Pressesprecherin erklärt wieso: "Gefährlich wird es dann, wenn ein Fußgänger den Zebrastreifen auf der einen Seite zu queren beginnt und zum Beispiel durch das haltende Fahrzeug an der Stelle überdeckt wird. Der Fußgänger läuft weiter und wird von einem weiteren Fahrzeug übersehen und im Ernstfall erfasst."

Kinder besonders gefährdet

Insbesondere Kinder seien dieser Gefahr ausgesetzt. Deshalb bleibt in dem Bereich ein Fahrstreifen gesperrt, während die Planungen für die Installation einer Ampelanlage in Angriff genommen werden.