Mitte August hat die Stadt die kostenlosen Parkplätze im Benediktinerring eingerichtet, um eine mutmaßliche Gefahrenstelle am Fußgängerüberweg zu entschärfen. Das wird jetzt wieder rückgängig gemacht. Foto: Eich

Die Testphase ist beendet, eine Entscheidung steht: Die Parkplätze im Benediktinerring verschwinden wieder. Die Stadtverwaltung erklärt, warum.

VS-Villingen - Mehr als zwei Monate hat sich die Stadt den neuen Engpass im Benediktinerring angeschaut und schlussendlich entschieden, dass er in der jetzigen Form nicht bleiben kann – die kostenlosen Parkplätze gehören damit schon bald der Vergangenheit an.

Die Ausgangssituation

Die Verkehrssituation am Fußgängerüberweg auf Höhe der Abzweigung zur Waldstraße waren der Stein des Anstoßes der Veränderungen. Das Problem aus Sicht der Kleinen Verkehrskommission: Die Mittelinsel reiche nicht aus, um die Gefahr für Fußgänger bestmöglich zu vermeiden, weil zwei Fahrstreifen überquert werden müssten. Zu Unfällen war es deshalb bislang aber nicht gekommen – auch, weil im betroffenen Bereich von Montag bis Freitag (6 bis 19 Uhr) ohnehin Tempo 30 gilt.

Die (kurzzeitige) Lösung

"Wir haben uns für eine schnelle und kostengünstige Lösung entschieden", erklärt Oxana Zapf, Pressesprecherin der Stadt den Vorstoß der Verwaltung, der im August verkündet wurde. Im Benediktinerring wurde als Test ein Fahrstreifen zwischen Kronengasse und Waldstraße gesperrt, "als kleines Schmankerl haben wir dort kostenlose Parkplätze eingerichtet". Die wurden auch bestens angenommen. Und: Fußgänger mussten nur noch einen Fahrstreifen überqueren. Problem gelöst? Jein.

Die Probleme

In der Folge hatten die Fußgänger zwar tatsächlich nur noch einen Fahrstreifen zu überqueren, doch: Verkehrsteilnehmer merkten an, dass sich die Situation am Überweg aufgrund der Absperrungen und der parkenden Autos unübersichtlicher gestaltete. Auch die Feuerwehr, die über die verkehrlichen Veränderungen direkt vor ihrem Gerätehaus nicht informiert wurde, monierte die neue Situation.

Denn der Engpass sorgte teilweise für Rückstaus. Befürchtet worden war, dass sich die Anfahrt der freiwilligen Einsatzkräfte verzögert und es auch Behinderungen beim Ausrücken gibt. Bewahrheitet hatte sich die Sorge zunächst wohl nicht, aber Brunner erklärt, dass es stattdessen Probleme vonseiten des ÖPNV gibt. "Von den Linienbussen wurde angemerkt, dass diese nicht mehr gut ausscheren können", so die Pressesprecherin.

Denn die Autofahrer nutzen nicht das Reißverschlussverfahren und fahren bis zum Engpass vor, sondern wechseln schon deutlich vorher auf den rechten Fahrstreifen. Die Busse, welche von den Haltestellen Benediktinerring und Klosterring wieder abfahren, haben deshalb Schwierigkeiten, sich wieder in den Verkehr einzureihen. Zeitliche Verzögerungen sind die Folge.

Das passiert jetzt

"Die Verkehrsregelung wird zurückgenommen", macht Zapf auf Anfrage unserer Redaktion deshalb deutlich. Zumindest teilweise. Die Parkplätze fallen weg, der linke Fußgängerüberweg bleibt aber weiter gesperrt, um die mutmaßliche Gefahr zu bannen. Dadurch, dass der Engpass verlagert wird, sollte sich die Einfädel-Problematik im Bereich der Bushaltestellen entschärfen.

Die Parkplätze sollen schon zeitnah zurückgebaut werden. "Es muss nun eine andere Lösung her", so Zapf. Die Stadt prüft jetzt, dort eine Ampelanlage zu installieren, um die Fußgänger zu schützen. Diese Überlegung gab es bereits zuvor – zunächst habe man jedoch die günstigere Variante testen wollen. Wann die Prüfung abgeschlossen sein wird, ist noch nicht klar.