Noch ist es in Freudenstadt verboten, ohne Bikini-Oberteil zu baden. (Symbolbild) Foto: misu - stock.adobe.com

Die „Bürgeraktion“ will „oben ohne“ auch für Frauen im Panoramabad erlauben. Doch ob es wirklich so weit kommt, ist fraglich.

Jetzt will es die „Bürgeraktion“ (BA) wissen: Schon im vergangen Sommer hatte die Fraktion im Gemeinderat angefragt, ob es für Frauen erlaubt sei, im Panoramabad „oben ohne“ unterwegs zu sein.

Damals lautete die Antwort der Bäderbetriebe: Nein. Denn das verstoße gegen die Badeordnung, erklärte Geschäftsführer Tobias Degout. Doch Bärbel Altendorf-Jehle kündigte schon damals an, einen Antrag einzubringen, die Badeordnung zu ändern. Und genau das hat sie nun in der Gemeinderatssitzung am Dienstag während ihrer Haushaltsrede getan.

Oben ohne“ für die Gleichberechtigung

„Wir fordern ‚oben ohne‘ in allen Bädern und zwar für alle Menschen.“ Für Altendorf-Jehle eine Frage der Gleichberechtigung. „Die Männer dürfen es ja schon.“ Deshalb sollten auch Frauen, wenn sie wollen, ohne Bikini-Oberteil das Panoramabad nutzen dürfen.

Doch damit es wirklich soweit kommt, müsste eine Mehrheit des Gemeinderats für den Antrag stimmen. Schon bei der Debatte im Sommer hatte Oberbürgermeister Julian Osswald Zweifel daran angemeldet, dass eine solche Mehrheit zustande kommt. „Ihre Meinung ist nicht die Meinung des Gremiums“, hatte Osswald damals schon Altendorf-Jehle entgegnet.

„Er hat wohl gemeint, wir würden uns nicht trauen“

Das scheint auch sie nicht vergessen zu haben. „Herr Osswald hat uns sogar aufgefordert, den Antrag doch zu stellen, wenn wir es wollten“, erinnerte Altendorf-Jehle das Gremium. „Er hat wohl gemeint, wir würden uns nicht trauen.“

Doch auch Altendorf-Jehle schien es bewusst zu sein, dass es schwierig werden könnte, ihren Antrag durch den Gemeinderat zu bekommen. Schon zu Beginn ihrer Rede kündigte sie das Vorhaben als „diesjährigen Aufreger-Antrag“ an. „Aber wir wären nicht die ‚Bürgeraktion‘, wenn wir nicht, wie in jedem Jahr, einen ausgefallenen Antrag stellten.“

Doch selbst die „Bürgeraktion“ scheint nicht geschlossen hinter dem Vorhaben zu stehen. „Selbst wir in der Fraktion sind uns nicht einig“, gab Altendorf Jehle zu. „Drei werden ihn aber definitiv unterstützen.“