Adler-Areal und Dorfplatz sollen in Weitingen eine Einheit werden. Foto: Morlok

Das ortsbildprägende Projekt Adler-Areal im Eutinger Ortsteil Weitingen geht in seine nächste Phase. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung die Auftragsvergabe für die Entwicklung des angarenzenden Dorfplatzes beschlossen.

Eutingen-Weitingen - Die Firma Denkmal Nachhaltig, eine Tochtergesellschaft von Jako, dem Eigentümer der Immobilie, möchte die unmittelbare Umgebung des Adler-Areals entwickeln, erklärte Bürgermeister Armin Jöchle seinem Gemeinderat.

Zentrale Bedeutung

Der angrenzende Dorfplatz an das Adler-Areal hat eine zentrale Bedeutung für die Entwicklung der Ortsmitte in Weitingen. Im Zuge des Bauvorhabens "Gesamtrestaurierung des Adler-Areals" soll der Dorfwiesenweg von der Ortsdurchfahrt aus als Zufahrt zu der geplanten Tiefgarage, den Stellplätzen und Neubauten sowie für die Feuerwehr verbreitert werden. Zugleich soll auch der Dorfplatz umgestaltet werden. Durch die neuen Nutzungen des Areals, etwa in Form eines Kindergartens, Tagespflege, betreutem Wohnen oder einer Bäckerei ist es notwendig, die Freiräume neu zu gestalten. Außerdem werden dadurch neue Bring- als auch Abholsituationen auf dem Dorfplatz auftreten. Ziel bei der Umplanung des Dorfplatzes ist die Aufenthaltssituation zu stärken und – sofern möglich – die Landesstraße (L 360) zu integrieren.

Um dies abschließend prüfen zu können, hat das Büro für Freiraum- und Grünplanung Ulrike Kern aus Eckenweiler auf Wunsch der Gemeinde ein Angebot eingereicht. Die Planungsleistungen, Leistungsphase 1-9 für die Planung/Umbau des Dorfplatzes mit Ausbau des Dorfwiesenwegs sollen knapp 100 000 Euro (brutto) kosten. Armin Jöchle betonte, dass Ulrike Kern die Strukturen im Rathaus kenne, gute Kontakte zum Ortschaftsrat habe und als anerkannte Planerin bekannt sei.

Workshop mit Anwohnern?

Weitingens Ortsvorsteher Rainer Himmelsbach konnte dazu aus der gut besuchten Ortschaftsratssitzung vom Vorabend berichten. Es waren vor allem Anwohner aus dem Dorfwiesenweg anwesend, die als Idee einbrachten, man könne gemeinsam mit Anwohnern, dem Büro Kern, der Firma Denkmal Nachhaltig sowie der Gemeindeverwaltung eine Art Workshop initiieren, bei der die Vorschläge auf ihre Machbarkeit prüft würden. "Das werden wir auf jeden Fall berücksichtigen", so Jöchle.

Außerdem sollen alle Gebäude, die zum Dorfplatz gehören (Rathaus/Markthalle) auch mit in die Planung aufgenommen werden, forderte Himmelsbach im Namen seines Ortschaftsrates. Jöchle gab dem Ortsvorsteher, mit Abstrichen, Recht. "Wir brauchen neben der Anliegerbeteiligung auch eine Bürgerbeteiligung. Vielleicht kann man dies in einem Aufwasch machen", überlegte Jöchle.

Herausforderungen für die Planer

Für ihn steht fest, dass Herausforderungen auf die Planer zukommen. Beispielsweise den Platz fürs Festzelt. Soll man das Festzelt, das drei Tage im Jahr steht, fix setzen und alles andere darum herum bauen – oder wie will man hier vorgehen?

Auch die Parkplätze im Buchenweg sind in dieser Planung mit integriert, erfuhr Andreas Gaus. Auf Nachfrage von Rat Martin Kramer musste Jöchle zugeben, dass man keine Alternativangebote eingeholt habe und begründete dies damit, dass laut der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure keine Honoraränderungen möglich sind. "Planungsbüros pendeln sich meist in den gleichen Honorarzonen ein", so der Schultes.

"Auf die Preise schauen"

Rat Anton Friedrich gab als Aufgabe mit, dass die Verwaltung auf die Preise schauen soll, um so manche 10 000 Euro einsparen zu können. "Das machen wir sowieso und wenn wir nicht aufpassen, dann macht es die Gemeindeprüfanstalt für uns", antwortete Jöchle auf diesen Hinweis.

Nach längerer Diskussion wurde die Auftragsvergabe an das Planungsbüro Kern bei einer Gegenstimme mehrheitlich beschlossen.