Eine Notwasserversorgung bringt mehr Sicherheit für Niedereschach und Dauchingen. Foto: © Chepko Danil – stock.adobe.com

Zwei Hochbehälter in Edelstahlbauweise mit jeweils 300 Kubikmetern sind ein Teil der geplanten Notwasserversorgung.

Niedereschach - Einstimmig beschloss der Gemeinderat die Arbeiten zur Herstellung von zwei Hochbehältern in Edelstahlbauweise mit jeweils 300 Kubikmetern Inhalt zum Angebotspreis in Höhe von 440 139 Euro an die Firma Hydroelektrik aus Ravensburg zu vergeben.

Die beiden Hochbehälter sind wichtiger Teil der geplanten Notwasserversorgung in Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde Dauchingen. Die gut bezuschusste Notwasserversorgung soll der Versorgungssicherheit im Bereich der Wasserversorgung in Niedereschach und Dauchingen dienen und nur zum Einsatz kommen, wenn in einer der beiden Gemeinden die Wasserversorgung ausfallen sollte.

Neubau auf dem Kappeler Berg

Die beiden geplanten Hochbehälter werden auf der Grundlage eines Strukturgutachtens "Wasserversorgung Niedereschach" auf dem Kappeler Berg erstellt, also zentral auf der Anhöhe zwischen Kappel in Richtung Längental und Richtung Niedereschach. Ortsbaumeister Hartmut Stern erläuterte den Ratsmitgliedern, dass seit Anfang der 2000er-Jahre in vielen Gemeinden die Hochbehälter in Edelstahlbauweise gebaut werden. Es werde eine scheunenartige Konstruktion erstellt, in der dann große Tanks aus Edelstahl untergebracht werden.

Zu groß für den Transport

Diese Tanks werden mit speziellen Verfahren Vorort erstellt, da sie viel zu groß für einen Transport sind. Vorteile dieser Behälter sei es, dass diese sehr lange halten und für die Reinigung der Wassermeister ein voll automatisiertes System habe und nicht, wie bisher notwendig, die Kammer mit zwei bis drei Personen händisch gereinigt werden müsse. Für die Herstellung dieser Behälter gebe es nur sehr wenige fachkundige Firmen auf dem deutschen Markt. Diese Firmen wurden von der Gemeinde Niedereschach zur Abgabe eines Angebots aufgefordert. Im Rahmen des Verfahrens hätten sich zwei Fachfirmen gemeldet und wurden auch zum Wettbewerb eingeladen. Da diese Art des Behälterbaus aktuell von vielen, aus Sicht der Planer und von Stern zurecht, als die Technologie der Zukunft für Behälter bis 1000 Kubikmeter erachtet wird, seien die Firmen sehr gut ausgelastet und hätten deshalb sehr lange und unterschiedliche Lieferzeiten.

Aktuell werde in Triberg ein solcher Behälter gebaut. Dort seien die Behälter trotz vertraglicher Vereinbarungen sechs Monate zu spät gebaut worden, hat Stern erfahren. Deshalb habe man in Niedereschach die Vorgehensweise jetzt so gewählt, dass die Behälter in einem ersten Schritt ausgeschrieben wurden und die Bieter den möglichen Baubeginn mit dem Angebot angeben mussten. Auf dieser Basis habe man ein Bauzeitenplan erstellt und das Projekt koordiniert und einen sinnvollen Bauablauf erstellt.

Baubeginn Anfang 2024

Die nun beauftragte Firma werde mit dem Bau Anfang 2024 beginnen. Im Jahr 2020 hat die Gemeinde Niedereschach einen Förderantrag für das Notwasserprojekt gestellt und erhält hierfür 25 Prozent Zuschuss vom Land Baden-Württemberg. In der damaligen Kostenberechnung wurde von Kosten von 391 500 Euro für die Edelstahltanks ausgegangen. Durch extreme Steigerungen beim Einkauf von Stahl und sonstigen Kostensteigerungen und mit dem Blick auf die Ausschreibungsergebnisse parallel laufender Projekte, ging man von deutlich gesteigerten Kosten aus. Das letzte Leistungsverzeichnis lag bei 544 501 Euro, was einer Preissteigerung vom knapp 40 Prozent entsprochen hätte. Somit sei das nun vorliegende tatsächliche Ausschreibungsergebnis mit höheren Kosten gegenüber der Kostenberechnung aus dem Jahr 2020 von 12,4 Prozent als gut zu bewerten. Vor diesem Hintergrund war die Vergabe im Gemeinderat reine Formsache.