In der Heidensteinstraße entsteht derzeit der Hochbehälter Heidenstein, der Nußbach und Gremmelsbach Wasser liefern wird und zur Not auch die Triberger Unterstadt versorgen kann. Die Mitglieder des Gemeinderats Triberg machten sich ein Bild der Bauarbeiten. Foto: Kommert

Die Arbeiten am neuen Hocbbehälter liegen voll im Zeitplan. Neben Nußbach und Gremmelsbach könnte er künftig gegebenenfalls auch die Triberger Unterstadt mit Trinkwasser versorgen.

Triberg - Die Baustelle für den neuen Hochbehälter Heidenstein hat der Triberger Gemeinderat vor Beginn seiner offiziellen Sitzung in Augenschein genommen.

Voll im Plan liege man derzeit, betonte Bürgermeister Gallus Strobel. Und dies gleich aus zweierlei Sicht, wiewohl beide in diesen Zeiten nicht normal sind. Denn die Preise lägen genauso im kalkulierten Kostenbereich wie der Baufortschritt. Wenn alles normal weiterlaufe, werde der Hochbehälter noch in diesem Jahr in Betrieb gehen, mit dann zwei Edelstahl-Wasserbehältern mit je 175 Kubikmetern Fassungsvermögen.

Viele Gremmelsbacher wünschen sich Anschluss an öffentliche Versorgung

Zuvor habe man bereits die drei Quellen ertüchtigt – bisher wurde nur eine wirklich genutzt. Im besten Fall schütten diese Quellen nun so reichlich, dass sie die durchschnittlich 75 Kubikmeter, die die Menschen in Nußbach und Gremmelsbach täglich verbrauchen, locker stemmen könnten. Allerdings, so Strobel, wolle man auch vorbauen, sollten die Quellen einmal weniger schütten. Zudem wollen viele Gremmelsbacher, die bisher eine eigene Wasserversorgung vorhalten, an die öffentliche Versorgung angeschlossen werden – was wohl auch auf den einen oder anderen Nußbacher zutreffe, da sich die Versorgungsfahrten häuften.

Ab Mitte August folgt Einbau der Behälter

Bereits abgeschlossen seien die Malerarbeiten und die Zimmerarbeiten. Schließlich werde das Gebäude aussehen wie eine etwas größere Feldscheune. Jetzt sollen die Schienen eingebaut werden, auf die sie beiden Behälter aufgesetzt werden. Der Estrich folgt bis Ende Juli, ab Mitte August sollen die Behälter eingebaut werden, bis Ende September soll der Rohrleitungs- und Stahlbau abgeschlossen sein, so dass die Mess- und Regeltechnik ab Anfang Oktober eingebaut werden kann. "Die Technik wird zentral geregelt, und man kann sie zur Not vom Handy aus steuern", so der Leiter der Aquavilla, Michael Dold. 2023 folgt dann noch eine Ultrafiltrationsanlage, die praktisch jegliche Verkeimung des Wassers entfernt und verhindert. Es habe sich gezeigt, dass die Trinkwasserquellen der Stadt vor allem bei Starkregenereignissen eine relativ hohe mikrobiologische Belastung aufweisen.

Baukosten betragen rund eine Million Euro

Rund eine Million Euro kostet der neue Hochbehälter, dazu kommen die Planungskosten der BIT-Ingenieure mit knapp 150. 000 Euro, die Ultrafiltration kommt mit knapp 140. 000 Euro dazu. Um eine dritte Säule neben dem eigenen Quellwasser und der Bodensee-Wasserversorgung zu haben, werde man im Bereich Fuchsfalle den Anschluss an die Tiefbrunnen der Stadt Furtwangen im Katzensteig anstreben, so Strobel.

Auf die Nachfrage von Klaus Nagel von den Freien Wählern, weshalb im Katzensteig so ergiebige Quellen lägen, wusste Strobel, dass unterirdisch auf der Granitsohle Wasserläufe aus sieben Tälern zusammenfließen.