Der Bau des neuen Radwegs ist, wenn es nach dem Kreistag geht, beschlossene Sache. Foto: Riesterer

Im Juni beginnt der Bau des neuen Radwegs zwischen Sulgen und Mariazell. Der Zeitrahmen ist jedoch eng. Um eine Förderung zu bekommen, muss die Maßnahme bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Nicht schnell genug geht es dem Kreistag derweil beim Thema Radwegekonzeption insgesamt.

Kreis Rottweil - Seit mehr als sieben Jahren beschäftige man sich nun schon mit dem Thema Radwegekonzeption, meinte Kreisrätin Ruth Hunds (SPD), und es gebe viele Routen im Landkreis Rottweil, auf denen nur noch Teilstücke erschlossen werden müssten, um eine durchgängige Strecke für Radfahrer bieten zu können. "Wie sieht es da aus?", wollte sie wissen und nannte als Beispiel die Strecke Dornhan – Marschalkenzimmern – Hochmössingen – Herrenzimmern – Rottweil.

Verweis auf Priorisierungsliste

Finanzdezernent Gerald Kramer erwiderte, es gebe einen Liste, auf der die Strecken nach Priorität sortiert seien. Die Schwierigkeit: Die Gemeinde, auf deren Gemarkung die Strecke liege, muss bei der Erschließung einen Eigenanteil bezahlen. Somit funktioniere der Ausbau des Radwegenetzes nur, wenn das auch von den betroffenen Gemeinden gewollt sei.

Markus Huber (FWV) meinte, dass der Ausbau des Netzes nicht von einzelnen Gemeinden abhängig sein dürfte. Durch E-Bikes könnten heutzutage viel weitere Strecken zurückgelegt werden. Deshalb müsse man das Thema gemeindeübergreifend angehen und den gesamten Landkreis im Blick haben. Huber erkundigte sich auch nach einem Antrag, den die Freien Wähler zum Thema Radwegekonzeption gestellt hatten. Landrat Wolf-Rüdiger Michel erklärte, dass dieser erst einmal von der neu eingesetzten Haushaltsstrukturkommission behandelt werde.

Grunderwerb und Förderbescheid erledigt

Zum Radweg Sulgen – Mariazell – 6,1 Kilometer sind neu zu bauen – berichtete Gerald Kramer, dass der nötige Grunderwerb dank des Eschbronner Bürgermeisters Franz Moser schnell getätigt werden konnte.

Vor ein paar Tagen sei zudem der Förderbescheid in Höhe von 3,4 Millionen Euro eingegangen. Die Gesamtkosten für die Maßnahme liegen nach aktueller Ermittlung des beauftragten Ingenieurbüros bei rund 3,9 Millionen Euro. Damit entfielen auf den Landkreis noch rund 300 000 Euro, die Hälfte der Restkosten nach Abzug der Förderung. Im Juli 2020 war man noch von einem Anteil von rund 700 000 Euro ausgegangen.

Kein Raum für Verzögerungen

Bauchweh bereiten dem Kreistag und der Verwaltung derweil der enge Zeitkorridor. Denn Bedingung für die Förderung ist, dass die Maßnahme bis zum 31. Dezember 2023 abgeschlossen und damit auch abgerechnet ist. Der Baubeginn ist am 7. Juni. Rund ein Jahr soll der Bau des neuen Radwegs dauern. Viel Raum für Verzögerungen bleibt da nicht.

Nach der Zustimmung des Kreistags und des Gemeinderats Eschbronn kann der Schramberger Gemeinderat nun als letztes beteiligtes Gremium am Donnerstag den Knopf an die Sachentscheidung machen