Der Bauherr muss diese Stützmauer im Naturschutzgebiet "Hörnle/Geißberg" bei Simmozheim abreißen. Foto: Schmidt

Im Naturschutzgebiet "Hörnle/Geißberg" bei Simmozheim ist einiges nicht erlaubt. Erst recht nicht, eine Stützmauer zu bauen. Naturschutzwart Oliver Maier kämpft unverdrossen gegen die Mauer. Mit Erfolg: Der Bauherr muss sie abreißen.

Simmozheim - Naturschutzwart Oliver Maier meldete die Mauer im Naturschutzgebiet "Hörnle/Geißberg" dem Landratsamt Calw bereits im Mai 2020. Für ihn steht fest, dass das Bauwerk verschwinden muss und zwar ohne die angrenzenden Flächen zu beeinträchtigen.

Maier überzeugte das Landratsamt in Calw. Die Stützmauer ist aus baurechtlicher und insbesondere aus naturschutzrechtlicher Sicht nicht erlaubt, teilte Pressesprecherin Janina Dinkelaker im Juni auf Nachfrage unserer Redaktion mit: "Der Rückbau der Mauer wurde vonseiten der unteren Baurechtsbehörde bereits angeordnet."

Hartnäckiger Mauerbauer

Doch damit war die Geschichte noch nicht zu Ende. Der Mauerbauer war hartnäckig und legte Widerspruch ein. Das Verfahren ging weiter und landete beim Regierungspräsidium Karlsruhe als nächsthöherer Instanz und zuständiger Widerspruchsbehörde. Dort liege letztendlich die Entscheidung, so Janina Müssle vom Landratsamt Calw.

Bauherr muss ursprünglichen Zustand wiederherstellen

Karlsruhe hat jetzt entschieden – und zwar genauso wie das Landratsamt. "Das Regierungspräsidium sieht wie das Landratsamt wesentliche Belange des Naturschutzes beeinträchtigt. Das betroffene Grundstück liegt im Naturschutzgebiet ›Hörnle Geißberg‹ und innerhalb des FFH-Gebiets ›Calwer Heckengäu‹ und ist zudem auch als FFH-Flachlandmähwiese kartiert", schreibt dazu Lilly Börstler, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums, auf Anfrage unserer Redaktion. "Um negative Auswirkungen auf das Naturschutzgebiet zu vermeiden, ist die rechtswidrig errichtete Stützmauer zu beseitigen und der ursprüngliche Zustand des Grundstücks wiederherzustellen", so Börstler weiter.

Fast 68 Hektar groß

Das Naturschutzgebiet "Hörnle/Geißberg" gibt es seit Anfang der 1990er-Jahre. Es ist fast 68 Hektar groß. Es ist Lebensraum von Kleinsäugern, Reptilien, Amphibien, Schmetterlingen und Käfern.