Das Naturschutzgebiet Hörnle/Geißberg wurde Anfang der 1990er-Jahre eingerichtet. Foto: Krokauer

Das Naturschutzgebiet Hörnle/Geißberg bei Simmozheim ist sehr wertvoll. Trotzdem baute dort jemand eine Stützmauer. Naturschutzwart Oliver Maier kämpft schon seit einiger Zeit dafür, dass sie wieder abgerissen wird.

Simmozheim - Die Mühlen mahlen mitunter nicht ganz so schnell. Das scheint auch für die von einem Bürger im Naturschutzgebiet Hörnle/Geißberg bei Simmozheim errichtete Stützmauer zu gelten. Diese sei dort nicht erlaubt, macht Naturschutzwart Oliver Maier im Gespräch mit unserer Redaktion deutlich. Mit den Behörden ist er diesbezüglich schon vor einiger Zeit in Kontakt getreten. "Ich möchte darauf hinweisen, dass der Rückbau der illegal errichteten Stützmauer zu erfolgen hat, ohne die angrenzenden Flächen weiter zu beeinträchtigen, das heißt das Material komplett und rückstandsfrei abtransportiert und legal deponiert werden muss", schrieb Maier Ende des vergangenen Jahres an das Landratsamt. In einem anderen Brief vom Juni 2021 machte Maier darauf aufmerksam, dass er den Vorfall im Mai 2020 beim Landratsamt gemeldet habe.

Rückbau angeordnet

Janina Dinkelaker, Pressesprecherin des Landratsamtes Calw, machte auf Nachfrage unserer Redaktion im Juni unmissverständlich klar, dass die Stützmauer im Naturschutzgebiet aus baurechtlicher und insbesondere aus naturschutzrechtlicher Sicht nicht erlaubt sei. "Der Rückbau der Mauer wurde vonseiten der unteren Baurechtsbehörde bereits angeordnet", schreibt Dinkelaker in einer E-Mail. Das Landratsamt gibt Maier also recht.

Letzte Entscheidung beim Regierungspräsidium

Wie geht es jetzt weiter? Der betreffende Bürger, der die Mauer errichtete, habe Widerspruch eingelegt, sagte Janina Müssle, stellvertretende Pressesprecherin des Landratsamtes Calw, jetzt im Gespräch mit unserer Redaktion. Das entsprechende Verfahren laufe gerade. Über diesen Widerspruch entscheide die nächsthöhere Instanz mit, so Müssle weiter. Diese nächsthöhere Instanz ist das Regierungspräsidium Karlsruhe. Die letzte Entscheidung liege beim Regierungspräsidium, so Müssle.

Info: Naturschutzgebiet

Das Naturschutzgebiet Hörnle/Geißberg wurde Anfang der 1990er-Jahre als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Es ist fast 68 Hektar groß. Auf dem Areal bildeten sich auf flachgründigen Kalkböden Magerwiesen aus. Hinzu kommen steinreiche Ackerflächen, Hecken, Streuobstwiesen und kleinere Steinbrüche. Das Naturschutzgebiet ist der Lebensraum von spezialisierten Tier- und Pflanzenarten, insbesondere Kleinsäuger, Reptilien, Amphibien, Schmetterlinge und Käfer.