Bürgermeister Oliver Simmendinger (von links), Gunther Reinhardt und Revierförsterin Sophie Remensperger bei der Aufforstung im Junginger Gemeindewald. Foto: Thomas Stolcis | Reinhardt GmbH

Der Sturm im August hat den Junginger Gemeindewald hart getroffen. Nun wird vor Ort wieder aufgeforstet.

Försterin Sophie Remensperger hatte jüngst alle Hände voll zu tun, um die Frühjahrspflanzung im Gemeindewald vorzubereiten und zu begleiten. Schließlich wollten die jungen Eichen rechtzeitig vor dem Laubaustritt gepflanzt sein. Tatkräftige Unterstützung erhielt sie dabei vom Tübinger Gitarrenhersteller Gunther Reinhardt, der 1000 junge Bäume für den sturmgebeutelten Gemeindewald stiftete. Insgesamt wurden in Jungingen in diesem Frühjahr 6500 Bäumchen gepflanzt, wie das Landratsamt in einer Pressemitteilung informiert.

Jungingen war im Sommersturm im August schwer getroffen und laut einer Mitteilung des Landratsamt sind – trotz einer erfolgreichen Aufarbeitung der geworfenen und gebrochenen Stämme – die Spuren im Wald noch deutlich sichtbar. „Glücklicherweise ist Jungingen vielerorts dank einer angepassten Rehwildbejagung mit einer guten, gemischten Naturverjüngung gesegnet. Doch an mehreren Sturmflächen kommen wir um eine Pflanzung nicht herum, wie hier am Waldort Schrammegart“, erklärt Remensperger.

Einzelne Kahlflächen wurden bepflanzt und anschließend teilweise mit Hüllen geschützt. Manche Flächen werden der natürlichen Waldverjüngung überlassen. Dabei sei es wichtig, dass die Jagd weiterhin gut funktioniere, so die Försterin.

Sturmereignis kann auch eine Chance sein

„Man kann solch ein Sturmereignis auch als Chance betrachten, um Baumarten, die mit einem trockeneren, wärmeren Klima besser zurechtkommen, in den Gemeindewald zu integrieren“, ergänzt Forstbereichsleiterin Jana Kohler: „Auf den tonigen, südexponierten Hängen sind das vor allem die Eiche und ihre Begleitbaumarten.“ Dazu zähle die seltene Elsbeere: die Baumart ist sehr trockentolerant und zählt zu den Hoffnungsträgern im Klimawandel, aber ist im Konkurrenzkampf der Rotbuche unterlegen und daher sehr selten in den Wäldern im Zollernalbkreis zu finden.

Bei den insgesamt 6500 Bäumchen, die dieses Frühjahr gepflanzt wurden sind unter anderem folgende Arten vertreten: Eiche, Elsbeere, Spitzahorn, Feldahorn, Kirsche, Hainbuche, Mehlbeere, Speierling und Wildobst.

„Unterstützung kann der Wald gut gebrauchen“

Bürgermeister Oliver Simmendinger zeigt sich begeistert und möchte die Wiederaufforstung nach dem Sturm weiterhin tatkräftig unterstützen: „Diese Unterstützung kann der Wald wirklich gut gebrauchen und gibt uns zusätzlich die Möglichkeit, auch im Herbst eine weitere großangelegte Pflanzaktion zu planen: eine gute Investition in die Zukunft des Junginger Waldes.“