Am Kreisverkehr in die Salinenstraße sind die Straßenarbeiten im Gange. Foto: Schölzel

Der Straßenverkehr in Schwenningen gleicht derzeit einem Spießrutenlauf – Sperrungen und Umleitungen bestimmen den Kurs. Erst war die abrutschende Baugrube ein Grund dafür, dann das Wasser-Chaos. Klar ist aber: Die Autofahrer brauchen weiterhin Geduld.

Schwenninger Bürger brauchen derzeit viel Geduld im Straßenverkehr: An vielen Stellen geht es mit dem Auto nämlich nur schleppend voran.

In den sozialen Netzwerken machen die Schwenninger ihrem Ärger Luft. „Es ist echt schlimm gerade“, schreibt ein Facebook-Kommentar. „Derzeit gibt es keine Hauptader mehr, die nicht gesperrt ist.“

Weitere Kommentare pflichten dem bei: „Ganz Schwenningen ist eine einzige Baustelle“, schreiben weitere Anwohner und: „Schwenningen ist das neue Frankfurt“, scherzt ein weiterer. Doch manch einer vermutet etwas Größeres hinter dem Baustellen-Chaos: „Diese Sperrungen und Baustellen haben sehr wohl ihre Gründe. Es muss doch langsam auffallen, dass das kein Zufall ist. Die Wasserrohre und ihr Zustand hätten schon längst untersucht und gegebenenfalls repariert werden müssen, nicht erst wenn die Schäden kaum zu bewältigen sind“, schreibt ein Schwenninger wütend.

Das Alter habe mit dem Schaden nichts zu tun

Doch: Das Alter der Rohre habe mit dem Schaden laut den Stadtwerken angeblich nichts zu tun. Bei einer Infoveranstaltung anlässlich des Wasser-Chaos, das Ende März die Schwenninger Wasserversorgung für ein Wochenende lahm gelegt hat, wurde seitens Geschäftsführer Gregor Gülpen ausdrücklich gesagt, dass das betreffende Rohr erst 70 Jahre alt sei, was für ein Rohr dieses Ausmaßes noch absolut in Ordnung sei.

Mit Umleitungen müssen die Schwenninger wohl weiterhin leben. Foto: Schölzel

Wie der Schaden an der Hauptwasserleitung vor dem Prohoga-Gebäude wirklich zustande kam, sei nach Auskunft der Stadtwerke demnach noch unklar. Momentan sei dafür noch ein Gutachter im Einsatz. Bis wann das Ergebnis vorliegt, ist bis dato noch nicht abschätzbar.

Straße wohl nicht unterspült

Doch gibt es auch gute Nachrichten, zumindest halbwegs. Es werde davon ausgegangen, dass es keine Unterspülungen an den Straßen gab, gibt Stadtwerke-Sprecherin Daniela Dietrich Auskunft. Daher könnten die Straßenbauarbeiten am Kreisverkehr in der Salinenstraße beginnen. „Der Unterbau wurde geprüft und es sieht alles okay aus“, drückt es Dietrich aus. Allerdings müsse hier noch für mindestens zehn Tage mit Verkehrsbeeinträchtigungen gerechnet werden.

Ähnliches gilt für die Sturmbühlstraße. Hier kam es Anfang März zu einer abrutschenden Baugrube, nachdem der verantwortliche Bauherr selbst mit einem Bagger Hand angelegt hat. Seitdem ist eine Spur der Sturmbühlstraße aus der Stadt heraus für den Verkehr gesperrt – was vermutlich auch zunächst so bleiben wird.

Der Verursacher meldet sich nicht bei Stadt

„Die Sperrung wird so lange aufrechterhalten, wie wir sie aufrecht erhalten müssen“, erklärt Stadt-Sprecherin Madlen Falke. Bisher liege nämlich keine Auskunft vom Verursacher vor, die zur Klärung der Straßen-Statik aber dringend gebraucht werde.

Die Sturmbühlstraße bleibt weiterhin nur einspurig befahrbar. Foto: Schölzel

„Wir müssen uns einfach sicher sein, dass die Standsicherheit gewährleistet ist“, so Falke. Mit dem Ablauf des Freitags sei bereits die zweite Frist ausgelaufen, die die Stadt dem Verursacher gestellt hatte – was jetzt für ihn drohen könnte, sei eine Ersatzvornahme, dass die Stadt sich also um das nötige Gutachten kümmert und die Kosten dem Bauherren in Rechnung stellt. „Das ist aber noch ein langwieriger Prozess, der sich Wochen hinziehen könnte“, warnt Falke.

Verkehrsteilnehmer brauchen also weiterhin Geduld.