Laurentiu-Emil Luca kam vor zweieinhalb Jahren nach Deutschland. Die Spvgg Oberschwandorf kümmert sich sehr um ihn – und der Torjäger zahlt mit einer besonderen Währung zurück.
Die Spvgg Oberschwandorf ging mit viel Hoffnung in die neue Spielzeit, und das kam nicht von ungefähr. Schließlich hat der Verein im letzten Jahr souverän den Aufstieg von der Kreisliga B Staffel 1 in die Kreisliga A Staffel 1 geschafft – mit elf Zählern Vorsprung vor dem SSV Walddorf, der selbst zehn Punkte Vorsprung vor dem Dritten hatte und in der anschließenden Relegation am späteren Aufsteiger TSV Neuhengstett in der Verlängerung scheiterte.
Durchmarsch durch die Kreisliga B
Dass die Spvgg Oberschwandorf diesen Durchmarsch schaffte, lag auch an einem Mann: Laurentiu-Emil Luca. 39 der insgesamt 98 Tore der Spvgg – das sind fast 40 Prozent – gingen auf das Konto des Vereins-Torjägers vom Dienst.
Beim Start in die neue Saison setzte der frisch gebackene Aufsteiger seinen Lauf erst einmal fort. Der Auftakt gelang glänzend beim 6:0 im Bezirkpokal gegen den B2-Ligisten NK Zrinski Calw. Dreifacher Torschütze: Laurentiu-Emil Luca.
Luca sammelt Tor für Tor
Es folgte ein 5:2 in Runde 2 zu Hause gegen den Neu-Liga-Konkurrenten TSV Möttlingen. Zweifacher Torschütze: Laurentiu-Emil Luca. Das erste Ligaspiel in der Kreisliga A Staffel 1 bei der SG Teinachtal endete 2:2 – natürlich mit einem Tor von Laurentiu-Emil Luca –, und die Heimpremiere gelang mit dem 6:3 gegen den VfL Ostelsheim. Unnötig zu erwähnen, wer zwei Treffer zu dem Ergebnis beisteuerte.
Rückschläge für die Spvgg
Doch dann kam Sand ins Getriebe. Im Anschluss an den Vier-Punkte-Start setzte es für den Neuling sechs Niederlagen, zunächst eher unglückliche wie beim 3:4 in Wart (zwei Tore von? Erraten!), danach auch deutliche wie beim 1:5 in Haiterbach oder beim 0:4 beim FV Calw. Diese Niederlagenserie führte den Aufsteiger ans Ende des Feldes, ehe am Sonntag beim Aufsteigerduell gegen den SV Schönbronn wieder der Knoten platzte, und wie: 5:1!
Fünf Tore für ein Halleluja
Matchwinner gegen das nun neue Schlusslicht war – Laurentiu-Emil Luca, der alle fünf Treffer beisteuerte und dabei seine enorme Vielseitigkeit unter Beweis stellte. Beim ersten Treffer vollendete er in Torjägermanier ist lange Eck, beim 2:0 wurde er super von Lennart Dürr bedient. Beim 3:0 traf er vom Punkt – den Elfmeter hatte er selber herausgeholt. Beim vierten Tor war er nach einem langen Ball zur Stelle, und beim fünften Streich netzte er nach einem Querpass eines Mitspielers ein.
Enorm vielseitig und eiskalt
Luca zeigte auch in diesem Spiel wieder einmal seine ganze Klasse, erwies sich als eiskalter Torjäger vor dem gegnerischen Kasten und bewies zudem seine große Nervenstärke vom Elfmeterpunkt, denn alle bisherigen fünf Strafstöße in dieser Runde verwandelte der gebürtige Rumäne sicher. Bei besserer Chancenverwertung wären sogar zwei weitere Treffer möglich gewesen, was vermutlich etwas des Guten zu viel gewesen wäre.
Vor zweieinhalb Jahren war Luca nach Deutschland gekommen, vor einem Jahr kam sein Bruder Darius-Vasile nach, der bei den Oberschwandorfern als Torhüter aktiv ist, momentan aber verletzt ausfällt.
Zwei „nette Kerle“
Beide Spieler werden von den Oberschwandorfer Vereinsverantwortlichen als „nette Kerle“ bezeichnet. Die Luca-Brüder sind mittlerweile sehr gut integriert in der Mannschaft – und nach ein paar Anlaufschwierigkeiten aufgrund der großen Unterschiede zwischen Rumänien und Deutschland schon längst in Oberschwandorf angekommen, nicht zuletzt deshalb, weil sie auch eine Arbeit bekommen haben.
Große Vereine werden aufmerksam
Ein großen Anteil daran hat ein Oberschwandorfer Vereinsbetreuer, der sich um die beiden Jungs intensiv kümmert, sie bei der Wohnungsuche unterstützte und bei Arzt- und Behördengänge hilfreich zur Seite steht. Dass es bereits Angebote von höherklassigen Vereinen für Laurentiu-Emil Luca gab, ist ein offenes Geheimnis. Doch der 27-Jährige fühlt sich bei bei der Spvgg sehr gut aufgehoben.