Während die Neuhengstetter Fans nach Spielende Freudenfeuer entfachten, lagen sich die Spieler in den Armen. Foto: Tim Geideck

Der TSV Neuhengstett hat die erste Hürde in der Relegation genommen und den SSV Walddorf besiegt. Nötig war dafür jedoch der Gang in die Verlängerung – und am Ende auch ein bisschen Glück.

TSV Neuhengstett – SSV Walddorf 2:0 n.V. (0:0). Zu wenig Einsatz konnte man beiden Mannschaften nun wirklich nicht vorwerfen: Noch innerhalb der regulären Spielzeit lagen Spieler mit Krämpfen auf dem Rasen des Gültlinger Buchentalstadions und mussten behandelt werden. Sowohl die Fußballer vom TSV Neuhengstett als auch vom SSV Walddorf gingen in dieser ersten von drei Relegationsrunden an ihr Limit.

Torlos blieb es über 90 Minuten, doch gute Chancen boten sich bis zum Beginn der Verlängerung beiden Mannschaften. Den besseren Start erwischte der TSV Neuhengstett, der bereits in der 11. Minute mit einem Aluminiumtreffer das erste Ausrufezeichen setzte. Eine weitere Großchance vergab Spielertrainer Maurice Ayasse (27.), der im gegnerischen Strafraum einen Schuss brandgefährlich abfälschte. Der SSV Walddorf hatte in der ersten Halbzeit seine größte Chance in der 43. Minute, als zunächst TSV-Keeper Paul Burghardt einen Schuss von Mika Weber parieren konnte, ehe Robin Senses den Nachschuss knapp am Tor vorbeisetzte.

Walddorfer Fans mit zwei Bussen angereist

Unermüdlich angefeuert von den sangesfreudigen Walddorfer Fans, die mit zwei Bussen nach Gültlingen gekommen waren, wurde der SSV nach dem Seitenwechsel stärker. In der 60. Minute dribbelte sich Jan Steudinger sehenswert durch den Neuhengstetter Strafraum, scheiterte jedoch an Burghardt. Und in der 75. Minute landete eine Flanke in den Strafraum punktgenau bei Niko Steudinger, der – umzingelt von drei Gegenspielern – noch zum Schuss kam, doch erneut war Burghardt zur Stelle. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit hatte dann auch noch Marvin Senses die Chance zur Walddorfer Führung, der frei im Strafraum zum Schuss kam, aber den Ball über das Tor beförderte.

Der TSV Neuhengstett hatte die größte Chance in der zweiten Halbzeit in der 85. Minute: Balleroberung im eigenen Strafraum, bei der die Walddorfer einen Elfmeter einforderten, doch der Pfiff des Schiedsrichters aus Pforzheim blieb aus. Stattdessen marschierten die Neuhengstetter einmal das Spielfeld hinunter, doch erneut rettet den SSV Walddorf beim Abschluss von Kapitän Lucas Jourdan die Latte.

Führung durch Eigentor

Die Verlängerung begann mit einem Paukenschlag, den dieses kampfbetonte Spiel so nicht verdient hatte: Nach einem Missverständnis in der Walddorfer Abwehr brachte Marvin Senses (93.) die Neuhengstetter per Eigentor in Führung.

Der SSV gab sich dadurch nicht auf, agierte jedoch stellenweise zu defensiv. Bei Standardsituationen in der gegnerischen Hälfte blieben in der zweiten Halbzeit der Verlängerung immer noch drei Spieler zur Absicherung hinten. Manch eine Mannschaft hätte da fast schon den Torwart mit nach vorne geschickt.

Stattdessen sorgte der TSV Neuhengstett in der 119. Minute mit dem 2:0 für die Entscheidung, als der eingewechselte Philipp Strasser SSV-Torwart Dennis Schuler an der Strafraumkante ausspielte, woraufhin der freistehende Dimitrios Wacker nur noch vollenden brauchte.

Zweite Relegationsrunde entfällt

Der TSV Neuhengstett steht nun in der zweiten Relegationsrunde. Da aus der Staffel 3 der Kreisliga B jedoch niemand sein Aufstiegsrecht wahrnehmen will, zieht er kampflos in die dritte und entscheidende Runde ein. Dort trifft er am kommenden Mittwoch, 14. Juni, in Althengstett gegen den Relegationsteilnehmer der Staffel 1 der Kreisliga A. Anpfiff ist um 18.30 Uhr.

Im Parallelspiel bezwang der TV Gültstein den TSV Dagersheim II mit 5:1.