Hoch her ging es in allen Lagen beim Relegationsspiel des TSV Neuhengstett (in Gelb) gegen den SV Sulz am Eck. Foto: Kraushaar

Durch den 4:2-Sieg nach Verlängerung gegen den SV Sulz am Eck qualifizierte sich der TSV Neuhengstett für die Kreisliga A1. Im Spiel gab es aber einen großen Aufreger.

Beide Mannschaften waren sich der Wichtigkeit dieser Begegnung bewusst und gingen daher verhalten in diese sich auf einem sehr ansprechenden Niveau abspielenden Relegationskracher.

 

Erste Halbzeot auf Augenhöhe

In der ersten Halbzeit begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Die Neuhengstetter hatten etwas mehr vom Spiel und erzielten per Kopf durch Peter Beuerle den einzigen Treffer im ersten Durchgang. Ein Chancenplus hatte hingegen Sulz am Eck, das abwartend agierte und auf Konter setzte – und nach drei dieser gut herausgespielten Gegenstöße zum Abschluss kam.

Die Anfangsphase der zweiten 45 Minuten gehörte allerdings ganz klar dem SV Sulz am Eck, der in der 51. Minute in Person von Andreas Gärtner per Weitschuss zum 1:1 ausglich.

Matthias Schultheiss muss ins Krankenhaus

Eine Minute später zog Torjäger Matthias Schultheiss auf und davon und konnte nur noch per Foul gestoppt werden, nach Ansicht des SV Sulz am Eck war das eine Notbremse. Das sah der Unparteiische allerdings anders und ließ die Karten stecken – obwohl Schultheiss sogar ausgewechselt und ins Krankenhaus gebracht werden musste. Ihn ersetzte Florian Härtter.

Chancen im Minutentakt

Sulz am Eck ließ sich allerdings nicht aus dem Konzept bringen und kam zu Chancen quasi im Minutentakt, scheiterte allerdings immer wieder am überragenden Neuhengstetter Torhüter Paul Burghardt.

Ab der 65. Minute war es wieder eine ausgeglichene Begegnung, die ihren nächsten Höhepunkt in der 82. Minute hatte, als Oliver Gärtner eine schöne Kombination über mehrere Stationen veredelte. Im direkten Gegenzug schlug Neuhengstetts erst kurz zuvor eingewechselte Robin Gäckle mit dem Kopf zu, der bei diesem Erfolgserlebnis von einem Missverständnis zwischen SVS-Torhüter Armin Gärtner und einem seiner Mitspieler profitierte.

Vollgas in der Verlängerung

Auch in der Verlängerung gaben beide Teams Vollgas und erspielten sich einige aussichtsreiche Möglichkeiten. Nun erwies sich Sulz am Eck als das etwas aktivere Team, wohingegen Neuhengstett auf Konter lauerte – und dies mit äußerst großem Erfolg, denn in der 113. Minute war Marvin Leding mit der Pike zur Stelle.

Bei Sulz am Eck schwanden in den Schlussminuten die Kräfte, allerdings bekamen sie in der Nachspielzeit der zweiten Verlängerungshälfte eine Standardsituation zugesprochen. Alle Mann rannten nach vorn, eine Absicherung war nicht mehr vorhanden, so dass die Neuhengstetter nach dem Abfangen des Balles leichtes Spiel hatten und Fabian Gäckle nach dieser Umschaltaktion das 4:2 für den TSV markierte.

Frank Rechlin: Etwas mehr Energie am Ende

„Nach einem verhaltenen Beginn auf beiden Seiten war es ein spannendes Spiel, in dem sich beide Teams auf einem Niveau befanden“, meinte Neuhengstetts Abteilungsleiter Frank Rechlin nach der Begegnung. „Am Ende hatten wir das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite und hatten vielleicht etwas mehr Energie“, fand Rechlin.

Thomas Carle: Foulszene spielentscheidend

„Es war eine ausgeglichene erste Hälfte, in der Neuhengstett zwar optisch überlegen war, wir aber ein Chancenplus hatten und zu drei guten Möglichkeiten nach Kontern gekommen sind“, lässt der Trainer von Sulz am Eck Thomas Carle die erste Hälfte Revue passieren, nach der sein Team mit 0:1 im Hintertreffen lag. „In den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit kamen wir zu Chancen im Minutentakt, die wir aber mit einer Ausnahme nicht nutzten, auch weil Neuhengstetts Torhüter Paul Burghardt das Spiel seines Lebens machte“, fügt Carle hinzu, der in der 52. Minute eine „spielentscheidende Geschichte“ sah. Sulz am Ecks Torjäger Matthias Schultheiß „wurde per Notbremse von den Beinen geholt“ und musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Dennoch ging Sulz am Eck zwichenzeitlich mit 2:1 in Front, fing sich allerdings postwendend das 2:2 ein. „In der Verlängerung gab es auf beiden Seiten gute Möglichkeiten, aber der Gegner war letztendlich effektiver. In den letzten zehn Minuten hat bei uns die Kraft nachgelassen, und wir haben zwei Kontertore bekommen“, analysiert Carle die Verlängerung.

SV Sulz am Eck – TSV Neuhengstett 2:4 n.V. (2:2, 0:1)

SV Sulz am Eck: Armin Gärtner; Manuel Gärtner, Andreas Gärtner, Jonas Gärtner, Oliver Gärtner (70. David Mutz), Martin Köhler, Benjamin Schmidt, Daniel Beckel (75. Sascha Trinkner), Dominik Dengler (113. Florian Röhm), Hannes Rathgeber, Matthias Schultheiss (52. Florian Härtter).

TSV Neuhengstett: Paul Burghardt; Jan Philipp Hielscher, Maurice Ayasse (61. Marvin Leding), Dimitrios Wacker (77. Robin Gäckle), Henrik Regelmann, Oliver Zeh, Simon Martens (106. Louis Müller), Lucas Jourdan, Marcel Soulier, Fabian Gäckle, Peter Beuerle (120. Benjamin Klein).

Tore: 0:1 (33.) Peter Beuerle, 1:1 (51.) Andreas Gärtner, 2:1 (82.) Oliver Gärtner, 2:2 (83.) Robin Gäckle, 2:3 (113.) Marvin Leding, 2:4 (120+2.) Fabian Gäckle.

Schiedsrichter: Niklas Diehm (Pforzheim).