Ein Tabakladen in der Freudenstädter Innenstadt wurde dieses Jahr bereits zwei Mal überfallen. (Archivfoto) Foto: Rath

Vier Überfälle in  sechs Monaten. Täter teilweise noch nicht geschnappt. Polizei sieht keinen Zusammenhang.

Freudenstadt/Baiersbronn - Vier Raubüberfälle innerhalb eines halben Jahres - in Freudenstadt auf eine Shell Tankstelle und zweimal auf ein Tabakgeschäft sowie in Baiersbronn auf einen Bahnhofskiosk. Für den Landkreis ist das eine hohe Zahl. Denn: 2016 wurden insgesamt zwei Raubüberfälle registriert, 2017 und 2018 gar keine.

Polizei hat Tatverdächtigen identifiziert

Beim jüngsten Überfall am 25. Oktober bedrohte ein Unbekannter mit einem Messer eine Mitarbeiterin der Shell Tankstelle in Freudenstadt und raubte das Bargeld. Die Ermittlungen sind noch im Gange.

Ebenfalls ein mit einem Messer bewaffneter Unbekannter überfiel im Mai ein Tabak- und Zeitschriftengeschäft in der Freudenstädter Innenstadt und raubte Bargeld. Knapp zwei Monate später überfiel derselbe Täter dasselbe Geschäft, aber ohne Beute. Die Polizei konnte in der Zwischenzeit einen Tatverdächtigen identifizieren. Dieser ist laut Polizeipräsidium Tuttlingen derzeit wegen einer anderen Straftat in Haft. Das Verfahren vor Gericht ist noch nicht abgeschlossen.

Die dritte Tag ereignete sich in Baiersbronn im Mai. Zwei maskierte, mit Schusswaffen bewaffnete Männer überfielen den Bahnhofskiosk, bedrohten und fesselten die Angestellte und flohen mit dem erbeuteten Bargeld. Die Ermittlungen laufen noch. "Der Bahnhofskiosk wurde bereits vor zwei Jahren überfallen. Die damalige Tat konnte auch noch nicht geklärt werden", sagt Hannah Obergfell vom Polizeipräsidium Tuttlingen. Zusammenhänge zwischen den Fällen bestehen laut Obergfell jedoch nicht.

Eigentümer können Geschäfte schützen

Der Bahnhofskiosk beschäftigt seit dem Überfall einen Sicherheitsdienst. Um sein Geschäft zu schützen, sind auch andere Präventionsmaßnahmen möglich. So solle ein Eigentümer die Schwachstellen und mögliche Angriffspunkte seines Ladens kennen. "Durch zusätzliche technische Sicherungen können Tatanreize verringert und das Täterrisiko einer Entdeckung erhöht werden", erklärt Obergfell. "Grundsätzlich gilt: Schutz von Leben und Gesundheit hat absoluten Vorrang vor materiellen Werten."

Auch die Polizei geht präventiv gegen Überfälle vor. Beispielsweise bieten kriminalpolizeiliche Beratungsstellen kostenlose und neutrale Beratungen an. Geschäftseigentümer im Kreis Freudenstadt können sich an das Kriminalkommissariat Freudenstadt, Telefon 07441/536-365, wenden.