Gemeinsam für Schönwald (von links): Dirk Fehrenbach, Adalbert Oehler, Johannes Göppert und Clemens Herrmann werben für eine gemeinsame „Bürgerliste Schönwald“. Foto: Hans-Jürgen Kommert

Paukenschlag in Schönwald: Dort gehen die kommunalpolitischen Gruppierungen im Jahr vor den Kommunalwahlen neue Wege.

In Zukunft wird es im Kurort nur mehr zwei Bewerberlisten für Sitze im Gemeinderat geben, da weder die Freie Liste Schönwald noch die CDU mit einer eigenen Liste an den Start gehen werden.

Am 9. Juni 2024 wird in Baden-Württemberg gewählt, auch in Schönwald soll ein neuer Gemeinderat die Geschicke der Gemeinde gestalten. Doch es stehen weder eine CDU-Liste und noch eine „Freie Liste Schönwald“ (FLS) zur Wahl. Eine gemeinsame Liste unter der Fahne „Bürgerliste Schönwald“ wird in den nächsten Wochen entstehen.

„Schon nach den letzten Kommunalwahlen mit den Problemen, Listen mit geeigneten Kandidaten besetzen zu können, kam es zu Gedanken in diese Richtung“, gaben bei einem Pressegespräch die Vorsitzenden und Stellvertreter von CDU und FLS zu Protokoll.

SPD möchte mit eigener List in die Wahlen gehen

Zunächst habe man versucht, auch die SPD dazu mit ins Boot zu holen, was nicht gelang – „die Sozialdemokraten wollen mit einer eigenen Liste in die Wahlen gehen“, äußerten sich Adalbert Oehler und Clemens Herrmann (beide CDU) sowie Johannes Göppert und Dirk Fehrenbach (FLS) enttäuscht. Manch ein Bürger, der mit einer Kandidatur liebäugle, wolle sich nicht auf eine Liste festlegen, so Oehler. Mit einer Gemeinschaftsliste sehe das anders aus – „die Befindlichkeit von Fraktionen oder Parteien sind so sichtbar ausgeblendet“, so Oehler weiter. Denn, so sind sich die Vertreter der beiden bisherigen Listen einig, bei der Arbeit im Gemeinderat in Schönwald spiele weder Parteipolitik noch Fraktionszwang irgendeine Rolle, vielmehr stehe ausschließlich das Wohl der Gemeinde im Mittelpunkt.

Unterschiedliche Meinungen trotz gemeinsamer Liste möglich

Was aber nicht bedeute, dass es keine unterschiedlichen Meinungen gebe – diese dürften wie bisher auch jederzeit geäußert werden. Und mittlerweile habe auch die Landes-CDU für solche Listen „grünes Licht“ gegeben, erklärte Oehler dazu. Eine Verknüpfung mit aktueller Parteipolitik in Bund und Land mit den Aufgaben der Gemeinde soll dabei schon durch die Bezeichnung „Bürgerliste“ vermieden werden, interessierte Bürger sollen dadurch motiviert werden, sich in der Gemeindepolitik zu engagieren. Um diese Liste möglichst neutral zu halten und jedem die Chance zu geben, gewählt zu werden, wird die Liste alphabetisch geordnet. Freuen würden sich alle Beteiligten, wenn auf dieser Liste auch viele Frauen stünden, bisher sei es stets sehr schwierig gewesen, auch Kandidatinnen zu finden. Die Chancen, tatsächlich gewählt zu werden, stünden für alle gut, da bei den kommenden Wahlen einige der etablierten Ratsmitglieder nicht wieder antreten wollen.