Für den Ausbau der Leonhardstraße in Nagold konnte die Stadt die dafür nötigen Grundstücke erwerben. Das Sanierungsgebiet „Nordöstliche Innenstadt“ wird dafür erweitert. Auch am Hof der Alten Seminarturnhalle stehen Arbeiten an.
Mit einem einstimmigen Beschluss empfiehlt der Verwaltungsausschuss (VWA) dem Nagolder Gemeinderat die von der Verwaltung gewünschte, nunmehr fünfte Erweiterung des Sanierungsgebiets „Nordöstliche Innenstadt“. Es geht um Teilflächen im Bereich der Volkshochschule (VHS) beziehungsweise den Ausbau der Leonhardstraße.
Das seien „zwei Ergänzungen, die durchaus auch Sinn machen“, so Bürgermeister Hagen Breitling, der die Sitzung leitete, in seinen Erläuterungen zu diesem Tagesordnungspunkt. So sei es der Stadt für das Projekt Leonhardstraße gelungen, „mittlerweile die restlichen Teilflächen“, die für diese Maßnahme gebraucht würden, von den bisherigen Alt-Eigentümern zu erwerben. So der Wortlaut der zugehörigen Sitzungsunterlage.
„Diese Teilflächen sollen im Zuge des Ausbaus der Leonhardstraße ebenfalls neu gestaltet werden“, heißt es dazu weiter. Insgesamt umfassen die nun zum bereits definierten Sanierungsgebiet hinzuzurechnenden Flächen ein Areal von exakt 2889 Quadratmetern, womit das zu sanierende Innenstadt-Gebiet auf knapp 102 000 Quadratmeter insgesamt anwachsen würde.
Anschluss an die Herrenberger Straße geplant
Geplant ist, die bisherige Leonhardstraße mit einem Ausbau erst in östlicher, dann in südöstlicher Richtung weiterzuführen, beziehungsweise zu vervollständigen – bis zu einem neuen Anschluss an die Herrenberger Straße, unmittelbar vor dem stadtauswärtigen Tunnel in diesem Bereich. Die Erreichbarkeit etwa des Leonhardcenters würde sich damit, so die Erwartung der Verwaltung, erheblich vereinfachen, das Verkehrsaufkommen in den angrenzenden Innenstadt-Straßen erheblich reduzieren.
Mit der zweiten Erweiterung des Sanierungsgebiets für den Bereich des Innenhofes zwischen VHS, Alte Seminarturnhalle und eben der Bahnhofstraße will die Verwaltung zudem den Bau einer möglichen Lärmschutzwand ermöglichen. Die für diesen Innenhof „angedachte öffentliche Nutzung seitens der VHS, der Außenstelle der Hochschule Pforzheim als auch der Seminarturnhalle verursachen eine Lärmimmission, die insbesondere die gegenüber befindlichen Bewohner beeinträchtigt“, heißt es dazu in der Sitzungsvorlage. Deshalb prüfe die Stadt aktuell, entlang der Bahnhofstraße, angrenzend an das Gebäude Bahnhofstraße 41, eine Lärmschutzwand zu bauen, um diesen „städtebaulichen Missstand der Lärmimmission“ dort zu beseitigen.
Was Stadträtin Brigitte Loyal (Grüne) nachfragen ließ, ob es etwa „Anwohnerbeschwerden“ über solche Lärmimmission zum Beispiel durch Freiluft-Veranstaltungen der Alten Seminarturnhalle bereits gebe. Tatsächlich lägen solche Beschwerden aktuell nicht vor, konnte Bürgermeister Breitling beruhigen. Es gehe in diesem Fall für die Stadt darum, „prophylaktische Messungen“ zu möglichen Lärmimmissionen durchführen zu können, um eben die Auswirkungen von Veranstaltungen in diesem Bereich zuverlässig zu ermitteln.
In einem zweiten Schritt ginge es dann auch darum, festzustellen, was diese möglichen Lärmimmissionen etwa „für die Form“ von solchen Lärmschutzwänden konkret bedeuten würden – also welcher Bauart und welche Höhe diese später haben müssten, um Anwohner bestmöglich zu schützen. Wobei es um Veranstaltungen für gewisse Zeiträume „bis in die Abendstunden“ hinein ginge.
Der finale Entscheid zur Erweiterung des Sanierungsgebiets „Nordöstliche Innenstadt“ steht nun für die nächste Sitzung des Nagolder Gemeinderats an, der am 9. Mai zusammenkommen wird.