Die Bürgerinitiative Waldhof hat sich am vergangenen Sonntag gegründet. Foto: Gulde

Mit vereinten Kräften will die Bürgerinitiative Waldhof unter der Regie von Tobias Vötsch und Tobias Hölle gegen das geplante KSK-Absprunggelände auf dem Waldhof-Areal kämpfen.

Zollernalbkreis - Die Landwirte vom Danneckerhof und Warnberghof wollen mit anderen Mitstreitern erreichen, dass Land und Bundeswehr davon Abstand nehmen, die Pläne für das umstrittene Militärgebiet an diesem Standort umzusetzen. So hat sich am vergangenen Sonntag die Initiative gegründet mit der Doppelspitze Vötsch und Hölle, Gerhard Gulde als Kassierer und Carmen Hölle als Schriftführerin. Dazu kommen neun Beisitzer aus Rosenfeld, Geislingen, Dotternhausen, Dormettingen und Balingen.

Nicht hinter verschlossenen Türen

Wichtig ist es Tobias Vötsch, dass die Arbeit der Initiative "nicht hinter verschlossenen Türen" stattfindet und sich alle Kräfte bündeln. Er betont das gemeinsame Interesse, das alle Anwohner des geplanten Fallschirmspringer-Übungsgebiets haben müssten: "Rund um den Waldhof wird es zu Veränderungen kommen." Anliegen sei es, das Absetzgelände an diesem Ort zu verhindern.

Vötsch betont, man sei auf keinen Fall gegen die Bundeswehr oder das KSK. Nur gibt es nach seiner Meinung bessere Standorte für den Übungsbetrieb der Elitesoldaten der Bundeswehr und der US Army als die 40 Hektar Ackerland auf dem Waldhof – in Zeiten der Knappheit an landwirtschaftlichen Flächen und rasant steigender Lebensmittelpreise durch den Krieg in der Ukraine.

Auf Augenhöhe diskutieren

"Wir sind kein radikaler Verein", betont auch Gerhard Gulde. Im Interesse der Initiative sei es, mit den Verantwortlichen "auf Augenhöhe" zu diskutieren – vorausgesetzt, man bekomme die nötigen Informationen.

Doch damit sieht es für die BI eher düster aus: Außer den schon bekannten Fakten und Mitteilungen gebe es nichts Neues. Es sei auch noch kein Termin für die versprochene Informationsveranstaltung genannt: "Es hieß im März, aber der Monat ist schon halb vorbei."

Netzwerk wird ausgebaut

Nach der Gründung will die Bürgerinitiative ihr Netzwerk ausbauen und neue Kontakte knüpfen. Das Protokoll der Gründungsversammlung soll nun in den Amtsblättern der Gemeinden auf dem Kleinen Heuberg und im Schlichemtal veröffentlicht werden. Eine Internet-Präsenz "ist im Werden", so Vötsch.

Man sei im Kontakt mit Landrat Günther-Martin Pauli und wolle noch mehr Unterschriften für die Online-Petition gegen das Übungsgelände auf dem Waldhof sammeln. Wer sich der Initiative anschließen will, sei gleichfalls willkommen, so Gulde.

Nicht nur für Tobias Vötsch und seinen Hof mit Hühnerhaltung würde der Flugbetrieb massive Probleme bringen. Noch unklar seien die Ausmaße der Sperrung von Straßen und Wegen an Tagen mit Übungsbetrieb, es fehlten Informationen über die zu erwartende Lärmbelastung und die negativen Auswirkungen durch Rodungen und Erdbewegungen zum Bau der Landebahn auf die Lebensqualität rund um den Waldhof.