Heike Bartenbach ist die neue Geschäftsführerin des Zweckverbands Interkommunaler Industrie- und Gewerbepark Zollernalb. Das Bild zeigt sie mit dem Verbandsvorsitzenden Frank Schroft. Foto: Marschal

Gut zwei Jahre nach Gründung des Zweckverbands Interkommunaler Industrie- und Gewerbepark Zollernalb (IIGP) hat dieser nun eine Geschäftsführerin. Heike Bartenbach ist mit der Materie wohlvertraut.

Meßstetten - Bisher war der Zweckverband IIGP Zollernalb "kopflos". Die Aufgaben, die in der Anfangszeit anfielen, konnten noch von den Mitarbeitern im Meßstetter Rathaus übernommen werden, andere wurden an Externe vergeben. Doch in den vergangenen Monaten, spätestens aber mit dem Ja zur für den Fortschritt der Konversion auf dem Meßstetter Geißbühl so wichtigen fünften Änderung des Regionalplans Neckar-Alb kurz vor Weihnachten, hat die Arbeitslast zugenommen. "Jetzt ist die Zeit gekommen, die Aufgaben in hauptamtliche Hände zu übergeben", erklärte Frank Schroft, Bürgermeister von Meßstetten, und Verbandsvorsitzender.

Begleitete das Projekt seitens des Regionalverbands

Diese Hände sind für die Mitglieder im Zweckverband keine unbekannten; sie gehören Heike Bartenbach. Die 55-Jährige war bisher im Regionalverband Neckar-Alb beschäftigt und begleitete die Konversion auf dem Gelände der ehemaligen Zollernalb-Kaserne. "Für uns ist es ein Glücksfall, dass wir jemanden haben, der nicht bei Null anfangen muss", meint Schroft. Und deswegen hatte der Zweckverband auch schon länger ein Auge auf die Tübingerin geworfen. "Sie hat Verbindungen und Kontakte, die sonst niemand vorweisen kann", sagt Schroft. Deswegen wurde der Job dann auch Bartenbach angetragen; sie sagte ja, und da die Chemie stimmte, gab die Verbandsversammlung zum Jahresende einstimmig ihr Zustimmung zu der Personalie. Am kommenden Montag bezieht Bartenbach ihr Büro im Gebäude 48 vor den Toren der einstigen Zollernalb-Kaserne.

Alles, was die Konversion anbelangt, in Bartenbachs Händen

Vorerst wird sie dort allein die Geschäfte regeln, doch im Haushalt des Zweckverbands ist Budget für weitere Mitarbeiter, die Bartenbach zur Hand gehen werden, vorgesehen. Bis es soweit ist, werden ihr weiterhin die Mitarbeiter im Meßstetter Rathaus unter die Arme greifen. Ihre Aufgaben werden sein, als Geschäftsführerin den Konversionsprozess zu begleiten und zu verantworten. Mit dem grünen Licht aus Stuttgart könne man nun in der Bauleitplanung weiter fortfahren. Zudem müssen Erwerbsverhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) geführt, Versammlungen der Gremien organisiert, Gespräche mit den externen Planern und Dienstleistern geführt und schließlich attraktive Firmen auf den Geißbühl geholt werden. "Alles, was die Konversion anbelangt, liegt künftig in meinen Händen", erklärt die Tübingerin. Noch-Tübingerin: Für ihre neue Aufgabe plant die 55-jährige Mutter einer erwachsenen Tochter, nach Meßstetten zu ziehen.

Fokus auf Nachhaltigkeit

"Interkommunale Gewerbegebiete sind die Zukunft" ist sich Bartenbach sicher. Besonders reizt sie aber der Nachhaltigkeitsaspekt, der bei der Konversion allgegenwärtig sein wird. "Ich brenne für die CO-neutrale Entwicklung des Gebiets." Die Ansiedler zu koordinieren, damit sie den Zielen des Zweckverbands entsprechen, sieht sie ebenfalls als eine große und spannende Aufgabe an. "Für die Konversion braucht man Geduld", sagt die neue Geschäftsführerin. "Man darf nicht erwarten, dass sich die Fläche schnell mit vielen tollen Firmen füllt." Sie spricht aus Erfahrung. Während ihrer zwölf Jahre beim Regionalverband Neckar-Alb war sie für die Planung der städtebaulichen und wirtschaftlichen Entwicklung der Region zuständig und hat dort so einige "Best-Practice-Beispiele" erlebt – aber auch, wie es nicht laufen sollte.

Da kommt "Gschäft" auf uns zu

"Wir betreten auf dem Geißbühl Neuland", erklärt Frank Schroft. "Wir wissen nicht, wie sich alles entwickeln wird, und fahren auf Sicht." Aktueller Stand der Konversion ist, dass der Bebauungsplan ausgearbeitet wird, die Erschließungsplanungen sind fortgeschritten. Zudem wurde für den bisher einzigen Ansiedler, die Mannheimer Firma MVV, die auf dem Gelände eine Bioabfallvergärungsanlage errichten möchte, ein geeigneter Standort gefunden. "Wir wollen ein Pilotprojekt weit über die Region hinaus entwickeln. Da kommt ordentlich ›Gschäft‹ auf uns zu", erklärt Schroft. Doch mit Heike Bartenbach ist der Zweckverband nun dafür gerüstet.