Am Montagabend noch moniert und prompt kommt die Antwort: Die bedeutsame Änderung im Regionalplan Neckar-Alb ist erteilt und damit grünes Licht für den Interkommunalen Industrie- und Gewerbepark auf dem Areal der ehemaligen Zollernalb-Kaserne. Foto: Kästle

Weihnachtsgeschenk für den Zweckverband Interkommunaler Industrie- und Gewerbepark (IIGP) Zollernalb: Die wichtige Genehmigung aus Stuttgart, die seit zwei Jahren auf sich warten lässt, ist erteilt und ebnet den Weg zum Industriegebiet auf dem Meßstetter Geißbühl.

Meßstetten - In der Sitzung des Zweckverbands Interkommunaler Industrie- und Gewerbepark Zollernalb am Montagabend wurde noch moniert, dass eine wichtige Genehmigung bezüglich der fünften Änderung im Regionalplan Neckar-Alb seit zwei Jahren auf sich warten ließ. Der sehnlichst erwartete Bescheid kam zugleich, quasi als Weihnachtsgeschenk. Am Mittwoch hat Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen in Baden-Württemberg, grünes Licht für die Änderung gegeben. Damit sind die Weichen für neue Industrie- und Gewerbeflächen auf dem Meßstetter Geißbühl geschaffen.

Voraussetzungen für weitere Planungen

"Ich bin sehr froh, dass es im konstruktiven Zusammenwirken aller Beteiligten nun gelungen ist, das gesteckte Ziel mit einer Genehmigung noch vor Weihnachten einzuhalten", sagte die Ministerin am Mittwoch. "Damit schaffen wir die Voraussetzungen, dass im neuen Jahr die vielfach von den Kommunen bereits angestoßenen Bauleitplanungen abgeschlossen werden und konkrete Bauvorhaben rasch verwirklicht werden können."

Mit der Änderung des Regionalplans weist der Regionalverband bedarfsorientiert zusätzliche Gewerbeflächen an geeigneten Standorten aus; für Meßstetten ist der Bescheid ein Ja zur Ausweisung des Interkommunalen Industrie- und Gewerbepark Zollernalb, der auf dem Gelände der ehemaligen Zollernalb-Kaserne entstehen soll. Die Änderung beinhaltet auch, dass mehrere bereits bestehende Schwerpunkte für Industrie, Gewerbe und Dienstleistungseinrichtungen in der Region erweitert werden können.

Komplexe Rechtsprüfung dauerte

Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen hat am Mittwoch, nachdem letzte fachliche Stellungnahmen eingegangen sind, die fünfte Änderung des Regionalplans Neckar-Alb genehmigt. Vorausgegangen war eine komplexe Rechtsprüfung aller mit der Planung zusammenhängender Fragen. Hierfür waren laut Mitteilung des Ministeriums in enger Abstimmung mit dem Regionalverband Verfahrensfragen zu klären, notwendige inhaltliche Nachbesserungen vorzunehmen sowie von den Planinhalten ebenfalls betroffenen Ministerien einzubinden. Als zeitlicher Rahmen sei angestrebt gewesen, die Genehmigung noch im Jahr 2022 zu erteilen.

Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt

Für den Zweckverband, dem die Kommunen Meßstetten, Albstadt, Balingen, Nusplingen und Obernheim angehören, ist die Nachricht ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Dessen Vorsitzender Frank Schroft, Bürgermeister Meßstettens, begrüßt den positiven Bescheid des zuständigen Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen. "Die Hartnäckigkeit des Zweckverbandes, des Regionalverbandes und der IHK Reutlingen hat sich ausgezahlt", so Schroft wörtlich. "Dies ist eine wichtige Etappe für Unternehmen, die sich auf dem Areal der ehemaligen Zollernalb-Kaserne ansiedeln wollen und gleichzeitig Voraussetzung für weitere rechtliche Vorgaben", meinte Schroft ergänzend.

Meilenstein für den Industrie- und Gewerbepark

Nach Ansicht des Meßstetter Bürgermeisters ist dies ein deutliches Signal an die Firmen, die sich bereits in der Vorplanung befinden. Als bisher einziger konkreter Ansiedler steht die MVV Umwelt GmbH mit Sitz in Mannheim fest, die auf dem Areal eine Bioabfallvergärungsanlage errichten möchte.

Auch die Landtagsabgeordnete Nicole Hoffmeister-Kraut sieht in dem positiven Bescheid einen entscheidenden Meilenstein, für eine erfolgreiche Entwicklung des Interkommunalen Industrie- und Gewerbeparks Zollernalb. Sie sieht in dieser Entscheidung auch die Bestätigung ihres Einsatzes für die wirtschaftliche Nutzung des ehemaligen Bundeswehrgeländes. "Mein Engagement für die Region Neckar-Alb und den Zweckverband wurde dadurch bestätigt und hat sich für alle Beteiligten gelohnt. Damit wird auch das wichtige Ziel der Landesregierung, den Ländlichen Raum zu stärken und attraktiver zu machen, umgesetzt", betont Hoffmeister-Kraut in einer ersten Stellungnahme.

Auch  Landrat Günther-Martin äußerte seine Freude über das »Weihnachtsgeschenk«:  »Wir sind sehr froh darüber, dass dies noch in diesem Jahr geschehen ist.« Damit sei man hinsichtlich des Konversionsgeländes in Meßstetten  einen sehr großen Schritt weiter. Im Frühjahr bei der Klausurtagung des Kreistags habe die Ministerin die Änderung zugesagt und habe nun Wort gehalten.