Die Bauarbeiten im Bereich des Bahnübergangs auf der K 4310 sollten eigentlich beendet sein. Foto: Thomas Fritsch

Bis das grüne Infrastrukturprojekt Hesse-Bahn sprichwörtlich aufs Gleis gebracht werden kann, muss eine lange Liste an Sanierungs- und Bauarbeiten erledigt werden. Jetzt gibt es erneut eine Verzögerung, diesmal am Bahnübergang K 4310 zwischen Althengstett und Heumaden.

Die im Herbst begonnen Gleisbauarbeiten kommen voran, wie im Ort entlang der Bahnstrecke immer wieder beobachtet werden kann. Diese und der Bau der Bahnsteige sollen nach derzeitigem Stand im Januar 2024 komplett beendet sein. Unübersehbar wird derzeit außerdem am Bahnübergang an der K 4310 zwischen Althengstett und Heumaden gearbeitet. Die Tiefbauarbeiten in diesem Bereich starteten im April. Sie umfassen auch das Verlegen von Gleistragplatten sowie deren Einpassung in den Fahrbahnbelag. In beiden Fahrtrichtungen auf der B 295 wurden kurz vor und kurz nach dem Übergang gelbe Markierungen aufgetragen. Sie dienen als Haltelinie an den mobilen Ampelanlagen, damit die Straße während der weiteren Arbeiten bei Bedarf halbseitig gesperrt werden kann. Die Anschlussbereiche zwischen K 4310 und B 295 müssen wiederhergestellt werden.

Verkehrsrechtliche Anordnung verlängert

Unerwartet Eigentlich sollten die Arbeiten im Bereich Bahnübergang bis etwa Mitte Juni erledigt sein. Dieser Termin war nicht zu halten. „Derzeit ist das Bauende der Maßnahme auf Ende Juli terminiert“, teilte Janina Dinkelaker, Pressesprecherin des Calwer Landratsamts, auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Der Grund: Man sei bei den Bauarbeiten auf ein Bündel Kabel gestoßen. Die ausführende Firma habe die Sperrung bis 31. Juli durch eine verkehrsrechtliche Anordnung verlängern lassen, so die Behördensprecherin weiter. Sollten die Arbeiten früher fertig sein, werde natürlich auch der Verkehr vorher freigegeben.

Zeitliche Staffelung der Bauarbeiten

Entzerrt Ursprünglich sollte im vergangenen Jahr mit den Arbeiten sogar an allen drei Bahnübergängen (L 183 zwischen Ostelsheim und Althengstett, Stuttgarter Straße in Althengstett und K 4310 zwischen Althengstett und Heumaden), die die Strecke der Hesse-Bahn queren, begonnen werden.

An allen drei Stellen gleichzeitig zu arbeiten, ist nach den Angaben des Landratsamts aber nicht sinnvoll, weil die Verkehrseinschränkungen dann zu groß wären. Stattdessen sei immer geplant gewesen, die Bahnübergänge zeitlich gestaffelt zu erneuern, hatte Dinkelaker sich zur Teilmaßnahme für Infrastrukturprojekt bereis zu einem früheren Zeitpunkt geäußert.

Gesamtkosten liegen bei 600 000 Euro

Die Kreisstraße 4310 wird derzeit einer Länge von 250 Metern verbreitert – von bislang fünfeinhalb auf künftig sechs Meter, und wird damit laut Behördensprecherin dann den entsprechenden Richtlinien gerecht. Für die Maßnahmen am Bahnübergang zwischen Althengstett und Heumaden war bislang mit Gesamtkosten von rund 600 000 Euro kalkuliert worden. Nach derzeitigem Stand kann laut Dinkelaker davon ausgegangen werden, dass der Kostenrahmen eingehalten wird.

Schranken und Ampeln regeln künftig den Verkehr

Gesteuert Doch wie wird der Verkehr am fertigen Bahnübergang eigentlich gelenkt, wenn die Hesse-Bahn in Betrieb ist? Schranken und Ampeln sollen diesen an den Bahnübergängen regeln. Vor allem an der K 4310 könnte es zu Stoßzeiten zum Rückstau auf die B 295 kommen. Zudem droht ein solcher auf die Gleise durch die Autos, welche von der K 4310 auf die B 295 abbiegen wollen. Hier sollen weitere Ampelanlagen in Betrieb gehen. Drei Ampeln – eine in Fahrtrichtung Althengstett/Simmozheim (auf der B 295), eine in Richtung Calw (auf der B 295) und eine für die Linksabbieger kommend von der K 4310 – sind im Kreuzungsbereich geplant. Mit dieser Maßnahme lässt sich laut Landratsamt auch die Wartezeit für Linksabbieger auf die B 295 verkürzen. Sollte sich doch einmal eine längere Warteschlange bilden, ist zur Vermeidung einer Überstauung des Bahnüberganges eine zusätzliche Rückstauschleife vorgesehen. Im Einmündungsbereich zur Bundesstraße wartende Fahrzeuge erhielten dann sofort Grün und könnten abfahren, hatte es vonseiten des Landratsamts bereits vor einiger Zeit geheißen.

Kürzere Wartezeit für Linksabbieger

Außer den Bahnübergängen stehen in den nächsten Monaten nicht wenige weitere Einzelmaßnahmen und -projekte an, unter anderem ein Steg über die Nagoldtalbahn am Calwer ZOB zum zukünftigen Haltepunkt der Hesse-Bahn sowie der Einbau der Leit- und Sicherungstechnik.