Patrick Volz und dem HBW Balingen-Weilstetten steht nach dem knappen Auftaktsieg der nächste dicke Brocken bevor. Foto: Uli Scherbaum/Eibner

Zum Kracher in der Zweiten Handball-Bundesliga kommt es am Samstag um 19 Uhr in der Balinger SparkassenArena. Ein Gegner ohne Schwächen wird erwartet.

Bundesliga-Absteiger HBW Balingen-Weilstetten erwartet zum ersten Heimspiel der jungen Saison das Spitzenteam des VfL Lübeck-Schwartau. Beide Mannschaften haben ihr Auftaktmatch quasi in letzter Sekunde für sich entschieden.

"Noch stärker als die Eulen"

Die Norddeutschen bezwangen die ukrainische Top-Formation des HC Motor Saporischje mit 37:36, die Schützlinge von HBW-Coach Jens Bürkle liefen in Friesenheim lange Zeit einem Rückstand her, triumphierten am Ende aber mit 34:33 über die Eulen Ludwigshafen. "Lübeck-Schwartau müsste noch stärker sein als die Eulen", stellt sich der 41-jährige Bürkle auf eine ganz enge Partie ein.

HBW-Fans sind gefordert

Um überhaupt etwas reißen zu können, sei die lautstarke Unterstützung der HBW-Fans die Grundvoraussetzung. Er hoffe, dass eine ähnliche Atmosphäre herrsche wie zuletzt in Ludwigshafen und würde es insbesondere seinen neuen Spielern gönnen, die SparkassenArena gleich als "Hölle-Süd" zu erleben.

Jens Bürkle schwärmt vom Gegner

Nach seinen intensiven Studien des Gegners gerät der frühere HBW-Erstliga-Kreisläufer ins Schwärmen. Die Lübecker seien körperlich sehr robust, stark in den Zweikämpfen, hätten auf allen Positionen eine hohe Qualität, ständen gut in der 6:0-Abwehr und spielten schnell von hinten heraus. Eigentlich seien keine Schwächen zu erkennen. Weshalb sie gegen die Ukrainer trotzdem so lange zurücklagen, kann sich Bürkle nicht so richtig erklären: "Vielleicht spielen sie nicht konsequent über 60 Minuten."

VfL-Rückraum das Glanzstück

Der Rückraum des Teams von David Röhrig, der im Sommer den nach Bregenz abgewanderten "Feuerwehrmann" Michael Roth auf der Trainerbank abgelöst hat, ist exzellent besetzt. Schon seit einem Jahr hält der 23-jährige Tscheche Matej Klima die Fäden in der Hand. Zu seiner Linken hat er in Dominik Weiß, dem langjährigen Shooter des Erstligisten TVB Stuttgart, seit dieser Saison einen wurfgewaltigen Mitspieler stehen, und auch Max Horner vom Drittligisten TuS Fürstenfeldbruck ist neu auf seiner rechten Seite.

Jan-Eric Speckmann treffsicher

Als Backup von Weiß hat der VfL den Tschechen Vojtech Patzel für den linken Rückraum verpflichtet. Neu im Team sind ferner Linksaußen Jan-Eric Speckmann vom Absteiger TuS N-Lübbecke – mit neun Treffern bester Torschütze gegen Saporischja – und Leon Ciudad Benitez, der zwei Jahre lang seine Klasse beim THW Kiel unter Beweis gestellt hat.

Kongeniales Duo

Gemeinsam mit dem routinierten Schweden Carl Löfström bildet er ein kongeniales Duo am Kreis. "Auf das starke Kreisläuferspiel sollten wir uns möglichst einstellen", nennt Bürkle einen der Schwerpunkte in der Vorbereitung.

Kristian Beciri droht weiter auszufallen

Ob er neben Felix Danner und Tobias Heinzelmann am Samstag wieder auf die Dienste von Kristian Beciri am Kreis zurückgreifen kann, ist fraglich. Zwar hat der Kroate nach überstandener Verletzung wieder mittrainiert, sicher ist indessen nicht, ob es für einen Einsatz reicht. Ansonsten steht HBW-Coach neben den Langzeitverletzten Lukas Saueressig und Uros Todorovic der komplette Kader zur Verfügung, und er kann sich auch bei der zweiten Mannschaft bedienen, die am Sonntag ihr Heimspiel austrägt.

Zweiter Sieg im zweiten Spiel?

"Wir spielen gegen eines der Top-Teams", freut sich Bürkle auf das Kräftemessen der beiden hoch gehandelten Mannschaften. Sollte es mit Hilfe der Zuschauer tatsächlich zu zwei Punkten reichen, wäre dies nach dem Auswärtssieg "ein guter Start in die Saison".