Linda Ullmann bringt noch die letzten Ausstellungsstücke in die Geschäfte. Foto: Reimer

Was machen meine Kinder in der Schule? Die Antwort auf diese Frage findet sich in den Schaufenstern. Im Juni stellen die Schüler des Gymnasiums Werke und Projektergebnisse in den Geschäften aus.

Gedichte, Fotografien, Kunstwerke und sogar kleine Elektro-Geräte zieren im Juni die Schaufenster der Geschäfte in der Ober- und Unterstadt. Anlässlich des 200. Jubiläums hat das Gymnasium am Rosenberg das Projekt „Schaufenster Schule – Schule im Schaufenster“ ins Leben gerufen.

Raus aus der Schule, rein in die Stadt

Die Idee dahinter: Eltern und andere Passanten können beim Shoppen oder im Vorbeigehen einen Einblick in den Schulalltag erhalten, erklärt Linda Ullmann. “Raus aus der Schule und rein in die Stadt“, so die Kunstlehrerin. Gezeigt werden Projekte, die im Unterricht in den Fächern Kunst, Deutsch, Musik, Biologie oder NWT entstanden sind. Aus jeder Klasse gibt es mindestens ein Ausstellungsstück.

Im Deutsch-Unterricht haben beispielsweise Schüler Herbst- und Heimatgedichte verfasst oder Gruselgeschichten geschrieben, in denen auch Rektor Dirk Weigold einen Gastauftritt hat.

Kunst für die Ohren

Im Musikunterricht wurde eine Schulhymne getextet und aufgenommen. Per QR-Code, der im Schaufenster hängt, können sich Passanten das Werk auf ihrem Smartphone anhören. Im Biologie-Unterricht warfen Schüler einen genauen Blick durch das Mikroskop und haben dabei Welten fotografiert, die für das bloße Auge verborgen bleiben. Tiny-Houses, Pop-Up-Kunst und weitere Werke wurden im Kunstunterricht kreiert.

Die Idee kommt auch bei den Geschäftsinhabern gut an, wie Linda Ullmann erklärt. Schließlich seien die Werke der Schüler auch ein Blickfang. „Die Menschen fragen sich: ’Was ist das? Das passt hier doch gar nicht rein?’ Dadurch wird die Neugier geweckt“, sagt die Kunstlehrerin.

Schüchterne Künstler und Tüftler

Vergangene Woche zog Linda Ullmann noch mal durch die Stadt, um die letzten Ausstellungsstücke in die Geschäfte zu bringen. Im Schuhhaus Seidel werden ebenfalls Kunstwerke und ein kleines Elektro-Gerät, das im NTW-Unterricht entstanden ist, ausgestellt.

Inhaberin Katrin Willfurth ist von der Schaufenster-Idee angetan. „ Ich bin in Oberndorf aufgewachsen und war selbst auf dem Gymnasium. Heute gehen meine Kinder aufs Gymi“, sagt sie.

Und was sagen die Schüler selbst? „Sie sind etwas schüchtern und zurückhaltend. Aber man merkt, dass sie mächtig stolz sind, ihre Werke und die Ergebnisse ihrer Arbeit in der Stadt zu zeigen“, sagt Linda Ullmann.