Ulrike Denne und Dirk Weigold studieren eine Kopie der Genehmigungsurkunde von 1823. Foto: Reimer

Der verzierte Schriftzug macht die Besonderheit des Dokuments deutlich: „Im Namen des Königs“ prangt über den Worten, die die Geschichte Oberndorfs maßgeblich mitbestimmen sollten.

Am 10. Februar 1823 genehmigte der königliche Studienrat in Stuttgart die Errichtung einer Lateinschule in Oberndorf. Die promovierte Geschichtslehrerin Ulrike Denne hat sich im Laufe des vergangenen Jahres in die Archive gestürzt und die Geschichte der Schule aufgearbeitet.

 

Oberndorf unter Zugzwang

Umliegende Städte wie Sulz oder Horb hatten bereits eine eigene Lateinschule. Oberndorf war unter Zugzwang, der damalige Bürgerausschuss drang auf die Errichtung einer eigenen Lateinschule, erklärt die Historikerin. Das Gymnasium sollte Schülern eine höhere Bildung ermöglichen. Latein war damals Voraussetzung, um studieren zu können.

Die offizielle Eröffnung erfolgte im folgenden November – mit sechs Schülern. Das damalige Schulgebäude, das 1821 errichtet wurde, befand sich bereits im Bereich des heutigen Schulcampus’ und beherbergte weitere Schulen. Es wurde 1938 abgerissen, da Statiker zuvor den Alarm geschlagen hatten, weil Gefahr für die Schüler bestand.

Neues Schulgebäude bezogen

Auch wenn für Oberndorfer Schüler nun der Weg zu einer akademischen Bildung ermöglicht wurde, mussten diese noch bis 1967 nach Rottweil, um dort ihre Prüfung abzulegen. Erst in diesem Jahr wurde die Schule zu einem „richtigen“ Gymnasium. Der erste Abiturjahrgang feierte 1970 seinen Abschluss.

Zwei Jahre später konnte nicht nur das 150-jährige Jubiläum gefeiert werden: Auch der Bau des neuen Schulgebäudes war nun abgeschlossen und das Gymnasium konnte sein heutiges Domizil beziehen. Bis zu diesem Zeitpunkt befand sich die Schule im „Oberen Werk“, das früher der Firma Mauser gehörte.

Jubiläumsprogramm

560 Schüler besuchten im Schuljahr 1972/73 das Gymnasium. Neben dem Krankenhaus war unter anderem auch das Gymnasium bei der Gemeindereform 1975 ein entscheidender Pluspunkt für die Stadt Oberndorf.

Den Höchststand erreichte die Schule um das Jahr 2010 herum, als man rund 650 Schüler zählte, erklärt Rektor Dirk Weigold. Durch die G8-Umstellung und aufgrund kleinerer Jahrgänge nahm diese Zahl allerdings wieder ab. Heute werden rund 380 Schüler unterrichtet.

Das Gymnasium am Rosenberg lädt in seinem Jubiläumsjahr zu vier Veranstaltungen ein. Den Auftakt macht am 11. März ein Festakt um 17 Uhr in der Klosterkirche. Anschließend werden Besucher auf eine Zeitreise durch die Geschichte der Schule entführt. Doch statt eines Vortrags soll es eine Talkrunde geben, die mit amüsanten Anekdoten gespickt ist, verrät der Rektor. „ Es soll ja auch für die Schüler interessant sein“, sagt Weigold und lacht.