Über den Tatort der Bluttat ist nur bekannt, dass er im Nagolder Wohngebiet Lemberg liegt. Foto: Thomas Fritsch

Auch fast vier Monate nach der Tötung einer jungen Frau in Nagold halten sich die Ermittler mit Informationen für die Öffentlichkeit zurück. Immerhin steht jetzt fest: Bei der Tat war ein Messer im Spiel.

Nagold/Tübingen - Es war der 25. April diesen Jahres, als Polizeibeamte nach einem Hinweis in einer Wohnung im Nagolder Wohngebiet Lemberg die Leiche einer 25-jährigen Frau fanden. Alles deutete auf ein Gewaltverbrechen hin. Noch am gleichen Abend wurde ein 27-jähriger Mann unter dringendem Tatverdacht verhaftet. Am Tag nach der Verhaftung wurde der Mann einem Haftrichter vorgeführt, der sofort Haftbefehl erließ. Wie später bekannt wurde, lebte der Mann eine Zeit lang mit dem Opfer in einer Wohnung zusammen, sodass die Ermittler schnell von einer Beziehungstat ausgingen.

Nur wenige Informationen zur Tat

In der Folgezeit hielten sich die Ermittler mit Informationen zu dieser Tat sehr zurück. Das galt auch für die Ergebnisse der Obduktion des Opfers. Die wenigen Fakten, die die Staatsanwaltschaft Tübingen unmittelbar nach der Obduktion der Öffentlichkeit zugänglich machte, sprachen und sprechen für eine sehr brutale Tat. Bei der Frau habe man gleich mehrere Verletzungen festgestellt. Und jede einzelne von ihnen sei für sich genommen schon tödlich gewesen, hieß es von Seiten der Staatsanwaltschaft Anfang Mai. Der inhaftierte tatverdächtige Mann habe keinerlei Angaben zur Tat gemacht, hieß es damals weiter.

Tatwaffe ist ein Küchenmesser

Das hat sich auch drei Monate später nicht geändert: Der Tatverdächtige befinde sich nach wie vor in Untersuchungshaft und habe bisher keine Aussage zur Tat gemacht, teilte der Leitende Tübinger Staatsanwalt Matthias Grundke am Dienstag auf Anfrage der Redaktion mit. Neue Informationen gibt es derweil zur eigentlichen Tat und zum Ergebnis der Obduktion. Die habe "Zeichen einer Gewalteinwirkung gegen den Hals sowie einer scharfen Gewalteinwirkung im Bereich des rechten Oberkörpers" gegeben, der rechte Lungenober- und -unterlappen sei durchstochen worden. Nach gegenwärtigem Stand der Ermittlungen sei auf die Frau mit einem Küchenmesser eingestochen worden, so Grundke weiter.

Ermittlungen dauern bis Ende September

Die Ermittlungen zum eigentlichen Tatablauf sowie zum Motiv der Bluttat laufen weiter, besonders die kriminaltechnischen Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen, so der Staatsanwalt. Mit Hinweis auf eben diese Ermittlungen wolle man auch keine weiteren Auskünfte zu Tat und Motiv geben.

Die Ermittlungen, die nach dem Abschluss der Arbeit der Kriminalpolizei nun übrigens allein bei der Staatsanwaltschaft liegen, sollen nach deren Angaben Ende September abgeschlossen sein.