Das Polizeipräsidium Pforzheim hat gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Tübingen die Ermittlungen im Fall der in Nagold getöteten Frau übernommen. Foto: Uli Deck/dpa

Drei Tage nachdem in Nagold eine 25-jährige Frau getötet wurde, sind noch viele Fragen offen. Der dringend tatverdächtige 27-jährige Mann, der in Haft sitzt, schweigt. Und in der Stadt macht sich tiefe Betroffenheit breit.

Nagold - Am Montag ging alles ganz schnell. Nachdem ein Bekannter des inzwischen verhafteten Tatverdächtigen die Polizei informiert hatte, eilten Polizeibeamte zu einer Wohnung im Nagolder Wohngebiet Lemberg und entdeckten dort die Leiche einer 25-jährigen Frau. Schnell war klar, dass kein natürlicher Tod, sondern ein "Tötungsdelikt" vorlag. Zeitnah ergab sich auch ein dringender Tatverdacht gegen einen 27-jährigen Mann aus dem privaten Umfeld der Getöteten. Noch am gleichen Abend wurde der Verdächtige festgenommen. Am Dienstag wurde er dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der umgehend einen Haftbefehl erließ.

Spurensicherung am Dienstag beendet

Noch am Montagabend nahm die Spurensicherung der Kriminalpolizei ihre Arbeit in der Wohnung auf, in der die tote Frau gefunden worden war. Nach Angaben der zuständigen Polizeidirektion Pforzheim war die Arbeit der Spurensicherer erst am Dienstag beendet. Über Erkenntnisse aus der Spurensicherung machten Polizei und Staatsanwaltschaft gegenüber unserer Redaktion keine Angaben – aus ermittlungstaktischen Gründen.

Festzustehen scheint aktuell, dass die Frau bereits am Sonntag gestorben ist. Wie und an was, darüber sollte die Obduktion der Leiche am Mittwoch Aufschluss geben. Aber auch über die Ergebnisse der Obduktion gab es am Mittwoch keine Informationen. Mehr als die Tatsache der Obduktion konnte und wollte der zuständige Pressestaatsanwalt Nicolaus Wegele nicht bestätigen.

Frage nach möglichem Motiv bleibt unbeantwortet

Derweil gehen die Ermittlungen von Kripo und Staatsanwaltschaft weiter. Der inhaftierte 27-jährige Tatverdächtige hat bisher keinen Beitrag zu den Ermittlungen geliefert. Er schweigt zu den Vorwürfen, was das Polizeipräsidium Pforzheim auf Nachfrage bestätigte. Auch die Frage nach einem möglichen Motiv der Tat bleibt weiter unbeantwortet.

In der 23 000-Einwohner-Stadt Nagold macht sich derweil tiefe Betroffenheit über die Tat breit – zumindest, wenn man ins Netz schaut. "Furchtbar, es wird immer schlimmer", schreibt eine Facebook-Nutzerin. "Schade, dass sich so eine üble Tat auch in unserem schönen, sonst so ruhigen Nagold abspielen muss", schreibt ein anderer. "Wie können wir in der Welt von Frieden reden, wenn jetzt schon in unserem ländlichen Raum Menschen getötet werden", heißt es an anderer Stelle. Andere denken an Familie und Freunde der getöteten Frau, drücken ihr Mitgefühl und Beileid aus, wünschen ihnen Kraft.