Die Städte Freudenstadt und Courbevoie wollen gemeinsam etwas gegen die Verschwendung von Lebensmitteln unternehmen. Foto: hkama – stock.adobe.com

Freudenstadt nimmt sich im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung die französische Partnerstadt Courbevoie zum Vorbild. Vertreter beider Städte wollen nun eine Erklärung unterzeichnen, in der sie die Absicht bekunden, etwas gegen die Vergeudung zu unternehmen.

Eine Initiative gegen Lebensmittelverschwendung startet die Stadt Freudenstadt. Unterstützung erhält sie dabei von ihrer französischen Partnerstadt Courbevoie, die auf diesem Gebiet bereits viel geleistet und dabei gute Erfahrungen gesammelt hat, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Freudenstadt.

Die Aktion steht unter dem Titel „Freudenstadt und Courbevoie gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung – eine städtepartnerschaftliche Initiative für Europa“. Sie knüpft an die deutsch-französische Ausstellung an, zu der Schüler und Jugendliche Plakate und Kunstwerke eingereicht hatten. Die Arbeiten waren im November im Schwarzwald Center zu sehen.

Vertreter beider Städte unterzeichnen Erklärung

Jetzt folgt am Freitag, 8. März, ein weiterer Schritt. Zunächst unterzeichnen Vertreter beider Städte eine Erklärung, in der sie ihre Absicht bekunden, etwas gegen die Vergeudung von Lebensmitteln zu unternehmen.

Nach Angaben des Europäischen Rats gehen ein Drittel der weltweit erzeugten Lebensmittel durch Ineffizienz verloren, alleine in der EU summiert sich das auf fast 60 Millionen Tonnen im Jahr oder umgerechnet auf 131 Kilogramm pro Einwohner.

Osswald: Frankreich ist einen Schritt weiter

Für Freudenstadts Oberbürgermeister Julian Osswald sind solche Verluste nicht weiter hinnehmbar, weder wirtschaftlich noch ethisch sowie aus Gründen des Umweltschutzes, heißt es in der Pressemitteilung weiter. „Frankreich ist hier schon einen großen Schritt weiter. Supermärkte ab einer Größe von 400 Quadratmetern dürfen noch genießbare Lebensmittel nicht mehr einfach entsorgen, sondern müssen sie an Organisationen spenden, die Bedürftige unterstützen“, wird Osswald zitiert. Den Anstoß für dieses landesweite Gesetz hatte eine Initiative aus Courbevoie gegeben.

Die Absichtserklärung wird im Freudenstädter Rathaus unterzeichnet. Mit dabei sind die Staatssekretärin und Landtagsabgeordnete Sabine Kurtz sowie Gaël de Maisonneuve, Generalkonsul von Frankreich in Baden-Württemberg. Aus Courbevoie reisen Arash Derambarsh, Vize-Bürgermeister und treibende Kraft hinter dem Gesetz in Frankreich, und der für internationale Beziehungen zuständige Stadtrat François Lattouf an.

Kepler-Gymnasiasten stellen Fragen

Nach der Unterzeichnung der Erklärung im Rathaus geht es mit einer öffentlichen Veranstaltung im F 23 weiter. Dort findet um 15.30 Uhr die Preisverleihung zum Malwettbewerb „Freudenstadt und Courbevoie gegen Lebensmittelverschwendung“ statt. Es folgt eine Fragerunde von drei Schülern des Kepler-Gymnasiums, Carlotta Fritz, Paula Grigo und Matthias Blumenstock, mit Arash Derambarsh.

Um 18 Uhr wird ein Buffett aus geretteten Lebensmitteln eröffnet, das die Erlacher Höhe und die Organisation Foodsharing Freudenstadt zusammenstellen. Dazu gibt es Klaviermusik mit David Bermudez. Der Aktionstag wurde vom städtischen Jugendzentrum F 23 und von Anaïs Petit-Vassort organisiert, die als Volontärin derzeit am Austauschprogramm der beiden Partnerstädte teilnimmt.