Derzeit gibt es in Freudenstadt eine Ausstellung, die sich dem Thema Lebensmittelverschwendung widmet. Konzipiert wurde sie von den Volontären des deutsch-französischen Freiwilligendiensts. Daher kam zur Eröffnung sogar der französische Generalkonsul.
Es ist ein Projekt mit zahlreichen Facetten: Die Ausstellung „Freudenstadt und Courbevoie gemeinsam gegen die Lebensmittelverschwendung – Eine städtepartnerschaftliche Initiative für Europa“ ist eröffnet. Umwelt- und Klimaschutz, Sozialpolitik, Bildung, ethische Vernunft und gelebte Freundschaft über Grenzen hinweg – die Ausstellung bietet gleich mehrere Ansatzpunkte, wie die Freudenstädter Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung berichtet.
Zur Eröffnung war Gaël de Maisonneuve mit seiner Frau Caroline nach Freudenstadt gekommen. Der Generalkonsul von Frankreich für Baden-Württemberg trug sich bei einem Empfang mit Stadträten und Mitarbeitern der Verwaltung um Oberbürgermeister Julian Osswald im Saal Courbevoie ins Goldene Buch der Stadt ein.
Ein Jahr in der Partnerstadt
Die enge Partnerschaft zwischen Courbevoie und Freudenstadt bezeichnete de Maisonneuve als wichtig und beeindruckend, auch vor dem Hintergrund, dass Freudenstadt im Zweiten Weltkrieg so stark zerstört worden sei. Baden-Württemberg sei der größte Partner in Deutschland für Frankreich. „Wir brauchen die starke Einheit zwischen Deutschland und Frankreich, gerade in Zeiten des Kriegs in der Ukraine“, so de Maisonneuve, der zum ersten Mal in Freudenstadt war.
Oberbürgermeister Osswald stellte die Städtepartnerschaft und die Ausstellung vor. Beide Partner profitierten voneinander. Er sei froh und stolz, dass Freudenstadt und Courbevoie den deutsch-französischen Freiwilligendienst der Gebietskörperschaften fortsetzen. Derzeit sind Anaïs Petit-Vassort und Klara Schmid als Volontärinnen für ein Jahr in der jeweiligen Partnerstadt. Nur acht deutsche Städte seien aktuell bei dieser Form des Austauschs auf Verwaltungsebene dabei.
Was Initiativen gegen Lebensmittelverschwendung anbelange, könne Deutschland von Frankreich lernen. Dort sei jetzt ein Gesetz in Kraft, dass es Betreibern von Supermärkten mit mehr als 400 Quadratmetern Verkaufsfläche untersage, noch genießbare Lebensmittel einfach zu entsorgen. Stattdessen müssten sie an Bedürftige abgegeben werden. „Wann wird das auch in Deutschland in Angriff genommen?“, so Osswald.
In Deutschland landeten noch immer rund 30 Prozent der Lebensmittel im Müll, für den OB eine „inakzeptable Quote“. Die Ausstellung solle dazu beitragen, ein öffentliches Bewusstsein für das Thema zu schaffen.
Noch bis 24. November
Die Ausstellung wurde von den beiden Volontärinnen konzipiert. Sie zeigt die Unterschiede in den beiden Ländern auf. Ein Transparent auf dem Oberen Marktplatz, zwischen zwei großen Heuballen mit den Flaggen beider Länder gespannt, weist auf das Projekt hin. Infotafeln und Arbeiten von Kindern und Jugendlichen an der Theodor-Gerhardt-Schule und der Falkenrealschule zum Thema sind noch bis zum 24. November im „Schwarzwald Center“ in Freudenstadt zu sehen.