In Stetten könnten bei der Turn- und Festhalle Freiflächen-PV-Anlagen entstehen. Die Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern hat dafür drei ihrer Grundstücke reserviert. In der jüngsten Ortschaftsratssitzung wurde der Termin für die Vorstellung eines Prüfschemas bekannt.
Dass die Sigmaringer Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern auf drei ihrer Grundstücke nahe Stetten Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen plant, ist seit Anfang Oktober bekannt. Die betroffenen Grundstücke liegen südlich der B 27 – unter anderem zwischen dem Heilig-Kreuz Friedhof und der Turn- und Festhalle, wie Ortsvorsteher Otto Pflumm in der Ortschaftsratssitzung am Dienstagabend erläuterte. Durchaus eine exponierte Lage – und daher ein Dorn im Auge einiger Stettener.
Hochwasserschutz muss bedacht werden
Eine Kritik aus der Bürgerschaft ziele auf den potenziellen Ausblick von der Burg Hohenzollern auf die Solaranlagen ab. Von einem denkmalgeschützten Gebäude sei dieser Anblick doch zumindest gewöhnungsbedürftig. Dass gerade die Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern diese Pläne verfolge, obwohl diese Miteigentümerin der Burg ist, stoße nur auf wenig Verständnis. Pflumm betont in der Sitzung: „Ich gebe hier die Meinung der Bürger weiter.“
Dem Ortsvorsteher liegt vielmehr der Hochwasserschutz am Herzen. „Der Kreuzwiesbach ist seit jeher anfällig für Hochwasser.“ Dieser begrenzt wiederum zwei für die Freiflächenphotovoltaik vorgesehenen Flächen beim Heilig-Kreuz-Friedhof. „Der Hochwasserschutz muss fachmännisch geprüft werden.“ Dem pflichtete Ortschaftsrat Hannes Reis bei: „Wir müssen den Naturschutz bei dem Projekt im Blick haben.“ Dazu müsse man ein Auge auf die Güte des landwirtschaftlichen Bodens haben. „Fruchtbare Böden dürfen nicht für Solaranlagen geopfert werden.“
Aktive Bürgerbeteiligung gefordert
Reis weiter: Statt ohne den Bürger zu planen, müsse dieser in das Verfahren miteingebunden werden. Heißt: aktiver Bürgerbeteiligung, wie die der in Hechingen geplante Regionalgruppe unter dem Dach der Teckwerke Bürgerenergie Genossenschaft für die Umsetzung des städtischen Klimaschutzkonzeptes – ein erster Infoabend hat am Montag in der Stadthalle stattgefunden – müsse oberste Priorität eingeräumt werden.
Schließlich sollte die Stadt das Interesse haben, dass die Energie, die auf ihrer Gemarkung produziert werde, auch auf der Gemeindefläche bleibe. „Wir müssen verhindern, dass externe Investoren sich einschalten.“
Ortsvorsteher Pflumm beschwichtigt, dass das Fürstenhaus bisher die genannten Flächen lediglich auf für fünf Jahre für die Entwicklung und Einholung der nötigen Genehmigungen reserviert hat. Noch stehe kein Bebauungsplan, zuerst müsse ein Prüfschema für die Umsetzung von Freiflächen-Photovoltaik entwickelt werden. „Dieses Schema wird dann auch erst in den Ortschaftsräten beraten.“ Vor dem Frühjahr 2024 seien keine Ergebnisse zu erwarten.
Öffentliche Sitzung Anfang Dezember geplant
Fest steht aber laut Pflumm, dass in einer öffentlichen Sitzung das Prüfschema den Ortschaftsräten aus Boll, Beuren, Schlatt und Stetten am 5. Dezember vorgestellt wird. Neben Stetten habe sich auch Schlatt für die Ausrichtung des Treffens beworben. Pflumms Meinung: „Wenn die Anlagen in Stetten gebaut werden sollen, dann sollte das Thema auch vor unserer Haustür beraten werden.“
Pflumms Fazit an die Ortschaftsräte im Rahmen der jüngsten Sitzung: „Noch haben wir keine konkreten Pläne der Stadt vorliegen, aber das Thema wird uns weiter beschäftigen.“