Der Infoabend in der Stadthalle zum Thema „Windkraft in Bürgerhand“ wurde von rund 70 Interessierten besucht. Foto: Roth

Die Energiewende soll in Hechingen mit Bürgerbeteiligung vorangetrieben werden. Almut Petersen möchte Initiative ergreifen und mit einer Regionalgruppe unter der Teckwerke Bürgerenergie Genossenschaft Projekte entwickeln. Die Bürger haben beim Infoabend „Windkraft in Bürgerhand“ aber auch kritische Fragen.

Mit Spannung haben viele Bürger die Infoveranstaltung „Windkraft in Bürgerhand“ am Montag in der Stadthalle verfolgt. Bunte-Stadträtin Almut Petersen hatte Vertreter der Teckwerke Bürgerenergie eingeladen, um aufzuzeigen, wie die Energiewende mit Bürgerbeteiligung gelingen kann. Brisanz hat das Thema insbesondere vor dem Hintergrund erhalten, dass die Stuttgarter Stadtwerke unter anderem auf Gemarkung Hechingen sich die Ausschreibung für den Bau von Windkraftanlagen gesichert haben. Petersens Anliegen: „Auch die Hechinger sollen etwas von den Klimaschutzmaßnahmen vor Ort haben und beteiligt werden.“

Almut Petersen und Felix Denzinger informieren die Interessierten beim Infoabend. Foto: Roth

Welche Fragen lagen den Besuchern des Infoabends auf dem Herzen? Ob die Angebote der Teckwerke eine Konkurrenz für die Hechinger Stadtwerke seien, wollte eine Bürgerin wissen. „Nein, wir wollen mit den Stadtwerken zusammenarbeiten“, erklärte Felix Denzinger, Vorstandsmitglied der Teckwerke. Zwar verkaufe man letztlich dasselbe Produkt – nämlich Strom –, dennoch wolle man keine Kunden der Stadtwerke aktiv abwerben. Auch mit der Energieagentur Zollernalb solle ein Austausch erfolgen.

Nur auf abgeschlossene Mitgliedschaften aus?

Ein Bürger äußerte die Sorge, dass die Teckwerke maßgeblich auf abgeschlossene Mitgliedschaften und die Mitgliedsgebühren aus sind. Denzinger widersprach: „Die Verwendung der Einnahmen werden auf der Mitgliederversammlung transparent offengelegt. Wir bezahlen damit unter anderem die Betriebskosten unserer erneuerbaren Projekte und die Mitarbeiter.“ Über die Gewinnverwendung entscheide ebenfalls die Mitgliederversammlung.

Hechinger Regionalgruppe: 15 Interessierte

Ziel des Abends war es, die Gründung einer Hechinger Regionalgruppe unter den Fittichen der Teckwerke auf den Weg zu bringen. 15 Besucher bekundeten bei der Veranstaltung Interesse, in einer Regionalgruppe mitwirken zu wollen. Der Grundtenor in der Stadthalle war Petersens Projekt gegenüber positiv. „Ich halte die Gründung einer Regionalgruppe für eine gute Idee“, meldete sich eine Bürgerin zu Wort. Wie viele Gründungsmitglieder so eine Gruppe denn braucht, wollte sie wissen. „Das ist flexibel. Je mehr desto besser“, antwortete Petersen.

Entwicklungsarbeit bei Industriespreichern

Eine Wortmeldung stellte die Frage nach der innovativen Marschroute der Teckwerke bezüglich der Speichertechnologie von erneuerbaren Energien. „Im Privatbereich hat sich in der Speichertechnologie in den vergangenen Jahren viel getan. Bei Industriespeichern ist noch Entwicklungsarbeit zu leisten. Aber wir sind für die stetige Portfolioerweiterung unseres Geschäftsmodells offen“, so Denzinger.

Für seinen Vortrag erntete das Vorstandsmitglied Applaus – es bleibt abzuwarten, ob sich nun eine Hechinger Regionalgruppe gründet. Der Termin für die Besprechung der weiteren Organisation der Interessierten steht jedenfalls schon. Am Montag, den 30. Oktober, ab 18 Uhr

Interessierte wenden sich per E-Mail an hechingen@teckwerke.de

Wie kommen die Teckwerke nach Hechingen?

Kontakte Die Teckwerke Bürgerenergie Genossenschaft hat ihren Hauptsitz in Kirchheim unter Teck im Landkreis Esslingen. „Da liegt Hechingen schon etwas weiter entfernt“, weiß Vorstandsmitglied Felix Denzinger. Der Kontakt in die Zollernstadt kam durch Bunte-Stadträtin Almut Petersen zustande. Sowohl Denzinger als auch Petersen sitzen im Aufsichtsrat der Bürgerwerke. Unter dem Dach der Bürgerwerke sind Energiegenossenschaften vereinigt – darunter auch die Teckwerke. Dazu hat sich die Hechinger Gemeinschaftsanlagen GbR bereits an Projekten der Teckwerke wie dem Windpark Falkenhöhe im Kreis Rottweil beteiligt. Almut Petersen ist im Sektor erneuerbare Energien bestens vernetzt: „Ich bin da mittlerweile seit über 20 Jahren aktiv.“ Mit der Gründung einer Regionalgruppe in genossenschaftlicher Struktur will sie Verantwortung abgeben.