Die Stadtwerke Stuttgart gewinnen eine Ausschreibung der Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern. Die Flächen liegen in Grosselfingen, Rangendingen, Haigerloch und Hechingen. Ob die Windkraftanlagen gebaut werden dürfen, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Die Stadtwerke Stuttgart wollen im Hohenzollerischen Windkraftanlagen bauen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema:
Wie kommen die Stadtwerke dazu, Windkraftanlagen in der Region zu planen?
Durch eine Ausschreibung der Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern mit Sitz in Sigmaringen. Diese Ausschreibung für den Ausbau der Windkraft haben die Stadtwerke Stuttgart gewonnen.
Wo könnten die neuen Windkraftanlagen entstehen?
Untersucht werden sollen mehrere zusammenhängende Waldstücke. Im Einzelnen befinden sich diese hier: entlang der Gemeindegrenzen Grosselfingen/Haigerloch, wo sich die Grenzen Rangendingens/Grosselfingens/Haigerlochs treffen, entlang der Gemeindegrenze Rangendingen/Grosselfingen. Darüber hinaus sind Flächen auf der Gemarkung Hechingen im Gespräch, teilen die Stadtwerke auf Anfrage mit, ohne weiter ins Detail zu gehen. Windkraftanlagen in direkter Nähe zur Burg Hohenzollern sind nicht geplant, heißt es weiter.
Wie viele Windkraftanlagen sind im Gespräch?
Nach derzeitigem Stand wäre der Bau von insgesamt acht Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 58 Megawatt möglich. Je nach Windstärke können damit rund 60 000 durchschnittliche Drei-Personen-Haushalte im Jahr mit Ökostrom versorgt werden. Vorläufig ist geplant, dass sich die Windenergie-Anlagen auf dem Gemeindegebiet Hechingen, Grosselfingen, Rangendingen und Haigerloch verteilen. Wo genau sie stehen sollen, wird nun im nächsten Schritt überprüft.
Was sind die nächsten Schritte?
Der Zuschlag bedeutet, dass die Stadtwerke Stuttgart im nächsten Schritt Untersuchungen und Gutachten zu der Fläche einholen und danach ein Genehmigungsverfahren einleiten dürfen. Alleine, die Gutachten zu erstellen, dauert etwa ein Jahr.
Was genau wird in den Gutachten, die nun erstellt werden, untersucht?
Die Stadtwerke Stuttgart beginnen so bald wie möglich die Windmessungen sowie weitere Untersuchungen zu Natur- und Artenschutz. Jede Windenergieanlage muss die Kriterien des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG) einhalten. Dort sind strenge Richtwerte und Regelungen für beispielsweise Lärm, Schattenwurf, Natur- und Artenschutz festgelegt.
Werden die Windkraftanlagen auf jeden Fall gebaut?
Nein, heißt es auf unsere Nachfrage bei den Stadtwerken. An den bisherigen Planungen könne sich im Laufe der Untersuchungen und des Genehmigungsverfahrens noch viel ändern. So ist das Ergebnis der Windmessung zwar ein wichtiger Faktor, um die Wirtschaftlichkeit des Standorts genau zu bestimmen, aber nicht der einzige.
Wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind: Wer entscheidet über die Genehmigung?
Über einen Genehmigungsantrag gemäß (BImSchG) entscheidet das zuständige Landratsamt – und zwar für jedes Projekt in einer Einzelfallprüfung.
Wird die Bevölkerung noch informiert?
In einem ersten Schritt hätten die Stadtwerke den Kontakt mit den Gemeinden Grosselfingen, Rangendingen, Haigerloch und Hechingen aufgenommen, berichtet das kommunale Unternehmen auf Nachfrage. Weitere Gespräche seien geplant. Das weitere Vorgehen soll eng mit den Gemeinden abgestimmt werden. Weiter heißt es auf Nachfrage: „Unter anderem schlagen wir eine Bürger-Informationsveranstaltung vor, wenn die ersten belastbaren Ergebnisse der Untersuchungen vorliegen und mehr über die Realisierbarkeit gesagt werden kann.“