Förster Matthias Berger (rechts hinten stehend) erklärte den Anwesenden die Funktion des Waldes, vor allem bezüglich der CO2-Speicherung. Foto: Renate Zährl

Der Sozialverein Tuningen bietet immer wieder Veranstaltungen an. Dieses Mal ging es mit Förster Matthias Berger in den Wald.

22 Mitglieder kamen mit in den Tuninger Wald zur Jägerhütte von Thomas Ott. Der Förster Matthias Berger hatte sich bereit erklärt, einen Vortrag über den Lebensraum Wald zu halten. Zuerst erläuterte er die verschiedenen Funktionen des Waldes.

An vorderster Stelle steht der Wald als Lebensraum. Genannt wurden auch die Nutzfunktion und die Schutzfunktion. Alle Funktionen des Waldes gehen ineinander über wie der Förster erklärte. Als Schwerpunkt hatte sich Matthias Berger der Wald als Schutzfunktion gewählt, „da es die Forstwirtschaft landauf und landab umtreibt“, wie er sagte. Er zählte die verschiedenen Schutzfunktionen auf. „Der Wald dient als Bodenschutz, als Lärmschutz, Bodenwasserspeicher mit Filterfunktion für das Wasser und der Wald dient als CO2 Speicher. In Zeiten des Klimawandels bekommt die Speicherfunktion von CO2 erhöhte Bedeutung. Jeder Hektar Wald bindet acht Tonnen CO2 pro Jahr.“

Sieben Prozent gespeichert

Auf Nachfragen sagte Matthias Berger: „Der Kohlenstoffspeicher im Wald ist durch Wetterwechsel nicht lokal spürbar. Aber direkt spüren Lebewesen den kühlenden Wald.“ In seinem Vortrag erklärte er, dass es In Deutschland elf Millionen Hektar Wald gibt. Der speichert sieben Prozent dessen was in der Luft an CO2 freigesetzt wird. Durch extreme Wetterbedingungen oder befallene Bäume mit Borkenkäfer entstehen im Wald Freiflächen.

Durch Belichtung und dem Klima werden die Böden wärmer, desto stärker wird die Aktivität in den Böden und CO2 wird freigesetzt. Deshalb ist ein Ziel, neue Pflanzen so schnell wie möglich in die Böden zu bekommen. Ideal ist es, wenn Altbestände Früchte trage und diese sich selbst entwickeln. Samen aus geprüften Baumbeständen werden weniger, weil sie in manchen Jahren aus Wassermangel nicht beerntet werden können. Gleichzeitig wird die Nachfrage höher.

Arten aus dem Süden haben es schwer

Die Forstwirtschaft zielt auf einen stetigen Zuwachs an Wald. Überlegt wird: „Wie wird das Wetter in 100 Jahren sein? Welche Bäume ertragen Hitze und Trockenheit? Das besondere auf der Baar, durch Nachtfröste haben es Bäume aus südlichen Ländern schwer. Berger zeigte auf, wie die Natur einen ganz engen Rahmen für die Forstwirtschaft vorgibt und wie wichtig eine schnelle Durchmischung der Wälder ist.

Die Ausführungen zu dem Thema stimmten einige Zuhörer sehr nachdenklich, trotzdem zeigte sich der Förster von seinem Beruf begeistert. Es gab viele Fragen. „Doch keine, was der Einzelne beitragen könnte,“ wie ein Anwesende ironisch bemerkte, den zum Schluss ging es vor allem nach dem Festmeterpreis für Holz.