Schenkenzells neue Revierförsterin Viktoria Melcherek stellte sich im Gemeinderat den Mandatsträgern vor. Bürgermeister Bernd Heinzelmann bietet ihr eine gute Zusammenarbeit an. Foto: Herzog

Seit Anfang Juli weht ein frischer Wind im Gemeindewald von Schenkenzell, nachdem Revierförster Ulrich Wieland in den Ruhestand verabschiedet wurde.

In der Sitzung des Gemeinderats stellte sich mit der 28 Jahre jungen Viktoria Malcherek die Nachfolgerin vor. Wie die gebürtige Frankfurterin (Main) bekannt gab, sei Schenkenzell ihr erstes eigenes Revier.

Nachdem sie zuerst bei einem Autokonzern in Braunschweig und Wolfsburg beschäftigt gewesen sei, sei sie auf dem zweiten Bildungsweg zum Forst gekommen. Während des Studiums habe sie ihren jetzigen Lebenspartner kennengelernt, sei im Schwarzwald hängen geblieben und wohne in Schramberg. Dort befinde sich auch ihr Büro.

Unsichere Marktlage

Sie sei in ihrem neuen Wirkungskreis gut aufgenommen worden, habe sich gut eingelebt und bearbeite bereits den Forstwirtschaftsplan 2024 des Gemeindewalds Schenkenzell am Computer. „Ich habe mit Ulrich Wieland zusammen den Plan erstellt, weil er die Flächen gut kennt“, schilderte sie die Koproduktion.

Dem Plan zufolge sollen 1850 Festmeter Holz eingeschlagen werden. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie den Hiebsatz aufgrund des nicht kalkulierbaren Kalamitätsholz geringer angesetzt. Derzeit herrsche eine unsichere Marktlage, weshalb vorsichtig mit einem Überschuss von circa 33 000 Euro gerechnet werde. Ein größerer Hieb sei im Bereich Allmend vorgesehen, gab Malcherek bekannt und prophezeite fürs kommende Frühjahr Probleme mit dürren Tannen.

Viel Sturm- und Käferholz

Nach Auskunft von Bürgermeister Bernd Heinzelmann sind in den Vorjahren gegenüber dem Forsteinrichtungswerk geringere Mengen Holz eingeschlagen worden. Die Hiebsätze seien jetzt höher, „weil unser Wald mehr hergibt“.

2020 und 2021 seien jeweils nur rund 500 Festmeter eingeschlagen worden und schlechten Preisen sowie großen Mengen durch zufällige Nutzungen (Sturm- und Käferholz) geschuldet gewesen. Dennoch sei Schenkenzell damals im Vergleich zu anderen Kommunen gut davongekommen, so der Bürgermeister.

Schwierige Baubranche

Stefan Maier erkundigte sich nach der aktuellen Holzpreissituation. Malcherek zufolge müsse für 2024 von einem starken Preisverfall ausgegangen werden. Die Anzeichen seien da und begründeten sich mit der Situation in der Baubranche.

„Wir freuen uns, dass Sie uns gewählt und nicht dem Staatswald den Vorzug gegeben haben. Der Anfang hat schon mal gut gepasst. Wenn etwas ist, einfach bei mir melden. Dieses Angebot hatte ich auch Wieland unterbreitet und mit ihm gab es eine gute Zusammenarbeit“, bekräftigte der Bürgermeister an die Adresse der neuen Försterin.