In den Reihen der Zuhörer befanden sich am Montagabend zahlreiche Mitglieder der Gesamtfeuerwehr Niedereschach Foto: Bantle

Einstimmig beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Feuerwehrbedarfsplan 2022 bis 2028 für die Gesamtgemeinde Niedereschach.

Niedereschach - Die Gemeinde hat von Ralf-Jörg Hohloch, einem neutralen Feuerwehrexperten und zudem Leiter der Feuerwehr Freiburg, einen auf Niedereschach bezogenen Feuerwehrbedarfsplan erstellen lassen. Er beschränkte sich bei Gerätschaften und Gerätehäusern auf das absolut Notwendige. So sei etwa die Beschaffung einer Drehleiter in weite Ferne zu rücken, weil sie den Rahmen des Bedarfsplanes gesprengt hätte.

Gut ausgestattet

Gleichzeitig machte Hohloch deutlich, dass die Gesamtfeuerwehr Niedereschach mit den Abteilungen Niedereschach und Fischbach mit Löschgruppe Kappel gut ausgestattet sei. Trotzdem gebe es noch Bedarf. Und noch eines machte Hohloch klar: Niedereschach brauche zwei Abteilungen. Insofern erteilte er Überlegungen, alles an einem Standort zu zentralisieren, eine deutliche Absage.

Pflichtaufgabe der Gemeinde

Hohloch erinnerte daran, dass die Feuerwehr eine Pflichtaufgabe der Gemeinde sei, die Geld kostet. Entscheidend sei die Leistungsfähigkeit. Wichtig sei auch die Motivation der Feuerwehrangehörigen, und diese werde auch über zeitgemäße Fahrzeuge und Geräte gespeist. Das Personal sei im Feuerwehrbereich das Wichtigste.

Nachwuchs erforderlich

Die Feuerwehrabteilungen Niedereschach und Fischbach mit Löschgruppe Kappel sieht Hohloch insgesamt sehr gut aufgestellt, wenngleich die eine oder andere Anschaffung noch notwendig sei. Wichtig sei, dass die Löschgruppe Kappel Nachwuchs rekrutiert. Zudem sollten zusätzlich zu den 35 vorhandenen Atemschutzträgern noch einige jüngere Mitglieder der Wehr motiviert werden, den Atemschutzlehrgang zu absolvieren. Insgesamt seien die Wehrmänner jedoch sehr gut ausgebildet.

Jugendwehr wichtig

Als überaus wichtig für die Zukunft der Feuerwehr bezeichnete Hohloch die Jugendfeuerwehr, die in Niedereschach personell mit jungen Menschen aus allen Ortsteilen gut aufgestellt sei. Erfahrungen zeigten, dass von zehn Mitgliedern der Jugendwehr etwa sieben später den Weg zur aktiven Mannschaft finden. Der Druck auf die Jugendlichen sei durch schulische Anforderungen und dergleichen indes sehr hoch. Daher müsse man gewisse Rücksichten walten lassen. Zudem müssten sich die Wehren und die Gemeinden darauf einstellen, dass die Feuerwehr immer weiblicher werde.

Die Gesamtfeuerwehr Niedereschach habe im abgelaufenen Jahr rund 1500 ehrenamtliche Einsatzstunden geleistet. Hohloch erläuterte, wo Nachholbedarf bei der Neuanschaffung von Fahrzeugen besteht. Gleiches gilt für die Situation in den Gerätehäusern. Ihm seien pragmatische und umsetzbare Lösungen wichtig. Daher habe er eine Priorisierung für die Gerätehäuser vorgenommen. So sei seien für die notwendigen Verbesserungen im Gerätehaus in Kappel eventuell nur rund 40 000 Euro erforderlich. In Fischbach sei bereits vieles saniert. Im Gerätehaus Niedereschach gebe es jedoch noch einiges zu verbessern. Die dafür bereits vorliegenden Vorschläge müssten noch planerisch erfasst und baurechtlich genehmigt werden. Dies werde noch einen gewissen Aufwand erfordern, sodass man sich zunächst auf Kappel und Fischbach konzentrieren sollte.

Im Schnitt 120 000 Euro pro Jahr

Hohloch geht davon aus, dass in den nächsten Jahren rund 1,05 Millionen Euro für Fahrzeuge, 40 000 Euro für das Gerätehaus in Kappel und rund 800 000 Euro für das Gerätehaus in Fischbach ausgegeben werden müssen. Wie teuer das Gerätehaus in Niedereschach werde, könne man noch nicht sagen. Dies müsse erst von einem Architekten durchgerechnet werden. Als kleine Richtschnur für die Räte gab Hohloch an, dass die Gemeinde im Durchschnitt jährlich rund 95 000 Euro für ihre Wehr plus 25 000 Euro für Dienst- und Schutzkleidung ausgeben müsse. Ortsbaumeister Hartmut Stern geht davon aus, dass für das Gerätehaus Niedereschach 1,3 bis 1,5 Millionen Euro benötigt werden – je nachdem, wie sich die Baustoffpreise entwickeln.