Beim „Schiltacher Teufelstanz wechseln sich spannungsgeladene Performance mit harmonischen Tanzeinlagen ab, Foto: Rahmann

Der Bürgerball der Narrenzunft im Pater Huber Saal mit seinen 240 Plätzen war fast ausverkauft.

„Ständig das Gejammere und das Gemotze, was man so um sich hat“, klagt Tati in ihrer Büttenrede und will dem entgegen steuern. Dass im Ort mittlerweile nachts viele Straßenlichter aus bleiben, dreht sie ins Positive: So „kann einen keiner beim nach Hause gehen beobachten!“ Auch dem, der den Weg im Dunkeln nicht mehr so genau findet, hat Tati einen aufmunternden Rat: „Wer schwankt, hat mehr vom Weg, das ist doch ebenso ein Privileg.“

Tati begleitet ihren Gesang, in den das Publikum immer wieder einstimmt, mit der Gitarre: „A schlechte Begleitung ist besser als keine, lieber singen wir so, als a capella alleine.“ Auch ein Witz kommt über Tatis Lippen: Der Sonnenwirt geht zum Doktor und meint, er wolle immer wieder seinen „Schniedel in den Gurkenschäler stecken.“ Der Arzt verschreibt ihm Pillen. Als er den Sonnenwirt wieder zufällig trifft, fragt er ihn nach seinem Befinden. „Das Problem hat sich erledigt, ich hab den Gurkenschäler entlassen“, sagt dieser. Nach solch einem Witz richtet Tati einen Rat an die Ballgäste: „Wenn ihr mein blödes Geschwätz nicht ertragt, dann sauft“.

Wer hat so viel Geld?

Nachdem Tati aufgreift, dass die Geldbeutel der meisten „eher schmaler als wie breit“ sein dürften, rät sie den Gästen, zur Not den Nachbar anzupumpen. Als sie anschließend die Zeilen „Wer soll das bezahlen? Wer hat so viel Geld?“ musikalisch anstimmt, haken sich die Gäste beim Nebensitzer unter und verfallen ins Schunkeln. Zum Abschluss offenbart Tati, dass der Auftritt eine absolute Premiere war: „Vielleicht war der eine oder andere Griff daneben, denn das hab ich zum ersten Mal gemacht in meinem Leben.“

Beim „Schiltacher Teufelstanz“ liefern sich ein paar Teufel und eine Art Rotkäppchen ein spannungsgeladenes tänzerisches Gefecht – und bewegen sich zwischendurch in harmonischer gemeinsamer Choreographie miteinander. Am Ende versammeln sich alle Tänzer in der Mitte und vor der Bühne sprüht ein Feuerwerk.

Atemlos in die Tonne

Vor Originalität sprühen die „Werkstoffprofis“ bei ihrem „Müllkonzert“. Zunächst fahren vier Frauen blaue Altpapier-Container auf die Bühne und trommeln zu Musik auf den Mülldeckeln. Anschließend springen abwechselnd die Köpfe verschiedner Männer aus den Tonnen. Beispielsweise zu dem Lied „Schatzi, schenk mir ein Foto“ von Mickie Krause präsentieren die in den Mülltonnen Steckenden ein Foto einer Narrenmaske oder werfen bei einem anderen Lied mit Nudeln.

Bei einer Zugabe kommt es zu einem Wechsel: Nun schieben die Männer die Altpapiertonnen und die Frauen performen aus den Tonnen heraus zu den Songs. Als eine Frau „Atemlos durch die Nacht“ von Helene Fischer Playback singt, klopfen die Trommler sie wieder zurück in die Tonne.

„I bin mitten im Einsatz“, sagt ein verkleideter Polizist bei dem Sketch von „Eugen und Trudel Dummsdorf“. Trudel ist V-Mann mit dem Codenamen „Habicht“, Eugen hält sie eher für eine Wachtel.

Die „Krampfmusiker“ und die „NZ-Tanzgruppe“ runden den bunten Abend mit sehr verschiedenen Beiträgen ab.