Die Moofanger Müllabfuhr sorgt für manche Überraschung. Foto: Marzell Steinmetz

Mit den „Beachboys“ und tanzenden Stewardessen begab sich die Narren auf eine unterhaltsame Reise in den Süden.

Die Bierlinger Narren hatten die gute Laune vom nachmittäglichen Rosenmontagsumzug bei Traumwetter abends in den Bürgersaal zum Zunftball mitgenommen.

Moofanger, Läufer, Eulentalhexen und Narrenrat präsentierten sich auf der Bühne einem gut aufgelegten Publikum, bevor es mit dem Programm losging. Den Auftakt machten die Showtanzmädchen des Musikvereins Bierlingen mit ihrer atemberaubenden Darbietung.

„Moofanghausen“ hat offenbar ein Müllproblem. Aber dem kann mit einer eigenen Müllabfuhr Abhilfe geschaffen werden – und dies auf höchst vergnügliche Weise. Die Müllis trommelten lustig und temperamentvoll auf ihren Mülltonnen herum, bis so manche Überraschung herauskam. Den Feierabend hatten sich die acht Akteure jedenfalls verdient und jede Menge Applaus dazu hin.

Ein hörenswertes „Solo für zwei“ boten Martin Sauter (Gesang) und Tobias Mulks (Gitarre). Sie stimmten das „Halleluja“ auf das Lieblings-Mixgetränk der Bierlinger Narrenzünftler an. Es soll sogar gegen Liebeskummer wirken. Das Publikum sang den Refrain auf die bekannte Melodie lautstark mit.

Die tanzenden Stewardessen machen Urlaubsträume wahr

Dann ging es ab in den Süden, wo sich die Moofanger offenbar besonders gern aufhalten. Zuerst bestiegen sie die NZB-Airline nach Mallorca mit den tanzenden Stewardessen der Narrenzunft. Sie machten mit ihrem gelungenen Tanz Urlaubsträume wahr. Ins Flugzeug stiegen, mit dem Motto „Chic in den Urlaub“ auch einige Eulentaler Hexen in zivil. Das Vesper hatten die vier Pantomimen mitgenommen, die Tischmanieren leider vergessen. „Ziel erreicht“, hieß es am Ende. Es war ein kurzweiliger Flug.

Die „Beachboys“ der Läufergruppe urlaubten ebenfalls. Ihr Motto: „Gottseidank im Liegestuhl“. Da plaudert es sich auch besonders gut über Klatsch und Tratsch oder über so manches Beziehungsproblem. Schließlich ging es nochmals turbulent auf der Bühne zu: Die Eulentaler Hexen zeigten ihren Tanz, von dem es schon am Schmotzigen bei der Amtsenthebung eine Kostprobe gab.

Sie verbanden traditionelle mit modernen Elementen. Zu Marschmusik ging es los, bei Glockenschlag setzte düstere Rock-Musik mit dröhnenden Bässen und verzerrtem Gitarrensound ein. Ein Erzähler berichtete, dass im Eulental-Wald zwischen Bierlingen und Sulzau unheimliche Kräfte wirken und um Mitternacht die Hexen erscheinen. Jedenfalls können sie super tanzen, fanden die Zuschauer, die begeistert Beifall klatschten.

Das volle Haus spricht für das Programm

Traditionell gehört die Fasnetspredigt zum Programm des Zunftballs. Zunftmeister Michael Baur, der auch den Abend moderierte, ging in die Bütt. So manche Narretei gab er zum Besten, etwa von einem Schafhalter, der auf der Weide seinen Christbaum lagerte und sich wunderte, dass er kahl gefressen war. Oder von einem Zunftmitglied, das den Bulldog statt sein Auto zum TÜV brachte.

Zwei hochrangige Ehrungen gab es auch: Michael Baur ernannte Bernd Heim zum Ehrenläufer für 30 Jahre an der Leiter. Seit 50 Jahren ist in der Gruppe Hans Gaus mit dabei.

Das Bürgerhaus war bis auf den letzten Platz gefüllt. Man merkte, dass die Besucher nach der Corona-Pause wieder Lust auf Fasnet hatten. Für Musik sorgte Alleinunterhalter Franz Hofmeister.