Sascha Hummel, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe, zeigt einen Trockentauchanzug, der weitgehend gegen die Elemente abgeschirmt ist. Foto: Stephan Hübner

Einen Einblick in ihr Rettungszentrum und die vielfältigen Aspekte ihrer Arbeit gewährte jüngst die Ortsgruppe St. Georgen der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG).

Einen großen Teil der Arbeit machen die Schwimmkurse der DLRG aus, mit jährlich 100 bis 150 Kindern, die allein das Seepferdchen ablegen, sowie weiteren Aufbaukursen. Trotz der Anstrengungen kommt die Gruppe nicht nach; derzeit stehen 420 Kinder auf der Warteliste. Verschärft wird die Situation durch um sich greifende Bäderschließungen.

Über diverse Fahrzeuge mit Rettungsausrüstung verfügt die DLRG-Ortsgruppe St. Georgen. Foto: Stephan Hübner

Eine weitere Tätigkeit sind hunderte Stunden Wachdienst an Klosterweiher oder Kirnbergsee. Auch verfügt die Ortsgruppe über Strömungsretter für Einsätze in stark strömenden Gewässern oder bei Hochwasser sowie acht Rettungstaucher, die als Teil einer 16-köpfigen Bezirksgruppe tätig sind. Die dazugehörige Ausbildung ist anspruchsvoll, können die Taucher doch bis zu 20 Meter in die Tiefe gehen, mit Sonderausbildung gar 30 Meter, erklärt Torben Engesser.

Verein ist aktiv im Katastrophenschutz

Aktiv ist der Verein auch im Katastrophenschutz, und so potenziell im ganzen Bundesgebiet einsetzbar. Extra dafür stellte das Land ein großes Fahrzeug zur Verfügung, das neben Tauchern auch einen Signalmann beherbergen kann, der erstere per Leine von Land aus führt, da die Sicht unter Wasser oft sehr schlecht ist. Unter den Gerätschaften des Fahrzeugs finden sich auch ein „Spineboard“, um Personen liegend über Wasser zu transportieren, und ein Hebesack, um Gegenstände vom Grund nach oben zu bringen. Auch ein kleines Boot gehört zur Ausrüstung der Ortsgruppe.

Über das Rettungszentrum auf dem Roßberg glücklich

Glücklich ist Sascha Hummel, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe, über das Einsatzzentrum am Roßbergstadion, in dem die DLRG Schulungen durchführt und ihre Ausrüstung lagert – darunter zum Beispiel diverse Nass- und Trockentauchanzüge, wobei letztere so abgeschirmt sind, dass sie besseren Kälteschutz bieten und auch in kontaminiertem Wasser einsetzbar sind. Sie verfügen zudem über Vollgesichtsmasken mit Sprechfunk.

Über eine Vollgesichtsmaske samt Sprechfunk bleiben Taucher in Kontakt. Foto: Stephan Hübner

Im Rettungszentrum lagern auch Mannschaftszelte, die zum Beispiel bei Eistauchlehrgängen an Ried- oder Kirnbergsee zum Einsatz kommen. Ein großes Freigelände dient nicht nur für Spiele, sondern wird zudem für Übungen genutzt, Letztens erst zum Aufbau eines Damms mittels Sandsäcken. Eine geplante Garage für die Fahrzeuge war aus Kostengründen aber bisher nicht realisierbar. Die kommen bei DRK und Feuerwehr unter, wofür Hummel dankbar ist.

Er weist darauf hin, dass die Ortsgruppe auf Spenden angewiesen ist. Die Wartung der Tauchausrüstung sei sehr aufwendig, Atemgeräte seien regelmäßig zu überprüfen. Zuschüsse aus Wachdienst oder Katastrophenschutz seien bei Weitem nicht kostendeckend.

Tauchausrüstung ist im Fahrzeug an Bord. Foto: Stephan Hübner

Mit 624 Mitgliedern, 350 davon Kinder- und Jugendliche, gibt es auch ein aktives Vereinsleben. Die Jugendgruppe organisiert Nachtwanderungen, Weihnachtsbasteln oder Spieleabende mit Brett- oder Videospielen. So bietet die Ortsgruppe für jeden etwas, findet Hummel. Man könne ab sechs Jahren mitmachen und dann gebe es das ganze Leben lang etwas zu tun.