Der Elina-Bus im Straßenverkehr. Foto: Stadtwerke Balingen

Seit der Eröffnung der Gartenschau befördert der Elina-Bus Besucher mithilfe einer drahtlosen Ladetechnologie. #imländle widmet diesem Projekt nun ein eigenes Video.

„Keine Tankstelle, kein Ladekabel. Unseren Bus lädt die Straße – während er fährt“, heißt es in einem Video der Stadtwerke zum Elina-Bus. Seit der Eröffnung der Gartenschau befindet sich unter den Shuttlebussen, die Besucher zwischen sechs Stationen transportieren, eine technische Neuheit: der Elina-Bus, mit dem zum ersten Mal in Deutschland eine drahtlose Ladetechnologie für Elektro-Fahrzeuge auf der Straße getestet wird.

Stadtwerke Balingen kooperieren mit diversen Projektpartnern

Die induktive Ladetechnik, die beim Elina-Bus zum Einsatz kommt, heißt Dynamic Wireless Power Transfer. Wenn der Bus über die in die Fahrbahn verlegten Induktionsspulen fährt, werden Magnetfelder erzeugt und somit wird elektrischer Strom in die Empfängerspulen, die am Bus angebracht sind, transferiert und die Batterie des Busses geladen.

Die Stadtwerke Balingen kooperieren beim Elina-Forschungsprojekt zusammen mit ihren Projektpartnern dem Karlsruher Institut für Technologie, EnBW, electreon und der Forschungsstelle für Energiewirtschaft München.

„Es lief alles soweit glatt“, sagt Mario Single von den Stadtwerken Balingen, der zusammen mit Werkleiter Harald Eppler das Elina-Projekt leitet. Es habe bisher kein Problem gegeben, das nicht auch bei normalen Bussen aufgetreten wäre.

Weitere 240 Spulen auf einer 500 Meter langen Strecke geplant

Wie es nach Abschluss der Gartenschau am 24. September mit dem Forschungsprojekt, das bis 2025 läuft, weiter geht, erzählt Eppler: „Der Bus wird integriert in den normalen Linienverkehr.“ So sollen weitere 240 Spulen auf eine 500 Meter lange Strecke verteilt in der Bürgermeister-Jetter-Straße und der Straße Heimlichenwasen in Balingen-Heselwangen verlegt werden.

Da die Straße sowieso einer Sanierung bedürfe, können die Spulen bei entsprechenden Bauarbeiten einfach eingesetzt werden, sagt Eppler. So soll der Elina-Bus zukünftig auf der Stadtbuslinie 24 Richtung Heselwangen fahren. Die Bauarbeiten sollen im September oder Oktober anfangen. Ein genauer Baubeginn stehe noch nicht fest, fügt Eppler hinzu, doch die Bauarbeiten sollen dieses Jahr noch abgeschlossen werden.

Die für Akkus verwendeten Metalle sind rar

Durch das induktive Laden benötigen Busse mit elektrischem Antrieb vor allem kleinere Akkus, sagt Eppler. So werden die Busse leichter, brauchen weniger Energie. „Es kann kein nachhaltiger Weg sein, wenn jedes Fahrzeug eine riesige Energiemenge für seinen ganzen Bedarf mit sich herumfährt“, sagt Andreas Wendt, Geschäftsführer von electreon Deutschland im Elina-Bus-Video. Zudem sei es ressourcenschonender, kleinere Akkus zu verwenden, sagt Eppler. Die für Akkus verwendeten Metalle sind rar und werden oft unter schlechten Bedingungen für Mensch und Umwelt abgebaut.

Künftig keine Diesel-Busse in Balingen?

„Wenn sich das bewährt und das wird sich bewähren“, sagt Eppler, so führen in Balingen in absehbarer Zeit keine Diesel-Busse mehr, sondern nur noch E-Busse. Für die Verlegung der Spulen beauftragten die Elina-Projektentwickler mit Eurovia einen Tochterkonzern des französischen Global Player Vinci, doch betrachtet Eppler den Bau der ersten Spulen eher als einen „Lerneffekt für uns“.

So will er in Zukunft eine regionale Firma mit der Verlegung beauftragen oder die Stadtwerke wollen die Aufgabe selbst in die Hand nehmen. Die Spulen-Technik habe mit electreon eine Start-Up-Firma aus Tel Aviv konstruiert.