Jens Reinbolz, Chef des SPD Ortsverbands und Stadtrat, organisiert eine Demonstration unter dem Motto "Donaueschingen ist offen und bunt", die am 16. August stattfinden wird. Foto: Jakober

Stadt sollen gegen den Besuch von Andreas Kalbitz Flagge zeigen. Motto: "Donaueschingen ist offen und bunt".

Donaueschingen -  Viele positive Rückmeldungen hat Jens Reinbolz in den vergangenen Tagen erfahren. Der SPD-Chef und Donaueschinger Stadtrat ist gerade dabei, eine Demonstration unter dem Motto "Donaueschingen ist offen und bunt" zu organisieren.

Auslöser für die Aktion war ein Flugblatt, das er erhalten hat. Der Inhalt: Die Junge Alternative Detuschlands holt Andreas Kalbitz nach Donaueschingen. Die Veranstaltung soll offenbar auch nach dem Rauswurf des Rechtsaußen-Politikers aus der Partei AfD stattfinden. Ebenfalls mit dabei: Reimond Hoffmann, Kreis- und Stadtrat aus Rottweil und einst Mitarbeiter von Björn Höcke, der auf Facebook verkündet "Herr Kalbitz wurde nicht aus der AfD ausgeschlossen." Außerdem kommt Jochen Lobstedt, Landesvorsitzender der Jungen Alternativen. "Theoretisch handelt es sich ja auch um eine Privatveranstaltung, die nicht angemeldet werden muss", erklärt Jens Reinbolz.

Zeichen gegen Rechts

Doch selbst, wenn Kalbitz der Auslöser für die Demonstration war und nun gar nicht kommen sollte, hält Reinbolz das Thema für zu wichtig, um seine Planungen zu stoppen: "Es ist keine Demonstration gegen die AfD, sondern für ein buntes und offenes Donaueschingen. Und so ein Zeichen ist auch nötig, selbst wenn Kalbitz nicht kommt", sagt Reinbolz und fügt hinzu: "Wir wollen zeigen, dass Donaueschingen mehr zu bieten hat als rechtsradikale Ideologien und dass die breite Bevölkerung andere Ideen hat und weltoffen ist. Und auch bereit ist, sich dafür hinzustellen."

Es soll auch keine SPD-Veranstaltung werden, sondern ein Zeichen gegen Rechts, das jeder setzen kann. Und so hat Reinbolz auch schon aus den anderen Gemeinderatsfraktionen viele positive Rückmeldungen erhalten und auch etliche Zusagen. "Wenn jemand absagt, dann ist das mit Bedauern und dem Hinweis, dass er gerne teilgenommen hätte, aber im Urlaub ist."

Doch nicht nur die demokratischen Parteien möchte Reinbolz ansprechen, sondern auch Vereine, Kirchen, Firmen und jeden einzelnen Bürger. Sprich: alle, die sich für ein buntes und offenes Donaueschingen aussprechen wollen. Treffpunkt ist vor dem Donaueschinger Rathaus und dann geht es gemeinsam die Käferstraße hinunter, in Richtung Donauhallen, wo vor der Gaststätte Ochsen Halt gemacht werden soll. Schließlich ist es kein Geheimnis, dass die AfD bei Treffen in Donaueschingen gerne den Ochsen als Veranstaltungsort wählt.

"Donaueschingen ist offen und bunt"

Bereits Ende 2015 und Anfang 2016 hatten viele Bürger gezeigt, dass sie für ein "tolerantes und mitmenschliches Donaueschingen" sind. Damals hatte die Gruppierung "Nein zum Heim", die von Kennern der Szene in der Nähe der NPD angesiedelt worden war, Donaueschingen aufgrund der Notunterkunft als Veranstaltungsort gewählt und mehrmals ebenfalls Demonstrationen angemeldet. "Solche Menschen wollen Präsenz zeigen", sagt Reinbolz. Deshalb gebe es solche Aufschläge an Orten, wo sonst nicht so viel los ist. "Ich befürchte, dass es auch Potenzial gibt, aber wenn wenige schreien, macht das lange nicht das Gewicht aus." Und deshalb sollten die Donaueschinger am Sonntag, 16. August, auch zeigen, "dass es viele gibt, die einer anderen Meinung sind".

Unter dem Motto "Donaueschingen ist offen und bunt" findet am Sonntag, 16. August, eine Demonstration statt.

Treffpunkt ist um 12 Uhr auf dem Rathausplatz. Von dort geht es die Käferstraße hinunter bis zum Veranstaltungslokal. Gegen 13.30 Uhr soll die Demonstration beendet werden. Um besser planen zu können, wäre es für den Organisator Jens Reinbolz gut, wenn Teilnehmer ihm eine kurze E-Mail an die Adresse jens@reinbolz.de schicken würden. "Je 25 Teilnehmern planen wir einen Ordner", erklärt Reinbolz. Zusätzlich will der SPD-Ortsverein auch je Teilnehmer einen Euro an das örtliche Kino Cine-Baar spenden.