Elena Burkard zeigte in ihrem zweiten Hindernisrennen in diesem Jahr eine tolle Leistung, die mit der deutschen Vizemeisterschaft belohnt wurde. Foto: Eibner-Pressefoto/Kohring

Silber schnappte sich Elena Burkard aus Baiersbronn bei den deutschen Meisterschaften über 3000 Meter Hindernis. Im Vorfeld hatte sie auch mit ganz anderen Hindernissen zu kämpfen.

Bei den „Finals“ in Berlin, bei denen am Wochenende 14 Sportarten gebündelt ihre deutschen Meister gesucht haben, ist die Baiersbronnerin Elena Burkard von der LG farbtex Nordschwarzwald zu Silber über 3000 Meter Hindernis gerast.

Eine Art Blindflug

Dabei wusste Olympiastarterin Burkard vor dem Rennen gar nicht, wo sie derzeit leistungstechnisch steht, denn ein Bruch im Mittelfuß und eine Corona-Erkrankung ließen ein zielgerichtetes, geregeltes Training der Baiersbronnerin auf das erste große Saisonhighlight nicht zu. So war die Jagd über die Hindernisse für die deutsche Meistern von 2020 eine Art Blindflug – an dessen Ende immerhin der zweite Platz und damit die Silbermedaille stand. „Ich bin zufrieden“, sagte die Baiersbronnerin nach dem Rennen, „die letzten sechs Monate waren richtig, richtig hart.“

Kurve geht nach oben

Dennoch hatte sie sich im Vorfeld ein wenig mehr Spannung ausgerechnet. Nach der kleinen Enttäuschung beim internationalen Pfingstsportfest in Rehlingen, wo sie 40 Sekunden über ihrer Bestzeit und damit weit hinter ihren eigenen Erwartungen geblieben war, zeigte sie schließlich beim kürzlich stattgefundenen Meeting in Straßburg über 3000 Meter ein tolles Rennen. Die harten Trainings-Monate hatten sich ausgezahlt.

Lea Meyer zu schnell

Nachdem Europameisterin Gesa Krause (Trier) erkältungsbedingt ihren Hindernis-Titel nicht verteidigen konnte, war bei Burkard eine leise Hoffnung da, dass sie sich an die Favoritin Lea Meyer (Köln) hängen und die Entscheidung auf der letzten Runde suchen könnte. Doch trotz einer bisher makellosen Bilanz – in fünf Rennen hatte Elena Burkard Lea Meyer fünfmal geschlagen, zog die Kölnerin vorne einsam ihre Runden und legte in 9:32,44 Minuten einen deutlichen Abstand zu Elena Burkard auf Platz 2. „Ich wusste, dass Lea richtig gut drauf ist, und ich dachte, wenn ich kämpfe, ist das auch in Ordnung, gegen sie zu verlieren“, resümierte Burkard im Ziel, die sich froh zeigte, „dass das jetzt das erste gute Rennen nach einer harten Zeit war“.

Ziel: Top-Form bei der EM in München

Dabei spürt sie den Rückenwind durch wieder geregelte Abläufe und keinen großen Problemen beim Einhalten der Trainingspläne. „Die letzten zwei, drei Wochen liefen doch wieder ganz gut“, meint die Baiersbronnerin, die die Zeit von Berlin zwar abhakte, aber dennoch ihren Ehrgeiz, wieder ganz noch vorne zu kommen, nicht verbergen konnte: „Ich hatte einfach viele Lücken im Aufbautraining, und das merkt man dann doch.“ Deshalb fasste sie schon gleich das nächste große Ziel ins Auge: „Ich bin jetzt auch sehr zuversichtlich, dass ich zu den Europameisterschaften in München wieder gut in Form komme."