Annika Authenrieth geht in Pliezhausen als erste der elf Athleten der LG Nordschwarzwald an den Start. Quelle: Unbekannt

Die LG Nordschwarzwald steigt an diesem Wochenende in die Freiluft-Saison ein. Beim Läufermeeting in Pliezhausen sind ihre Athleten dabei naturgemäß auf krummen Strecken unterwegs.

Am Sonntag ist Muttertag – und der ist bei den Leichtathleten im Saisonplan ein ganz wichtiges Datum. Denn an diesem Tag findet jedes Jahr im Schönbuchstadion in Pliezhausen das internationale Läufermeeting der krummen Strecken statt. Krumme Strecken deshalb, weil die Veranstalter des Meetings bewusst Strecken auswählen, die nicht bei Meisterschaften gelaufen werden. Das hat für viele Athleten den Charme, die Form nach dem Winter zu überprüfen, ohne gleich auf der Spezialstrecke nach Normen hetzen zu müssen.

Das Pliezhausener Läufermeeting ist seit Jahren das Mekka der noch jungen Saison, bei dem sich ein Großteil der nationalen, europäischen und teils sogar der Weltspitze ein erstes Stell-Dich-ein gibt. In diesem Jahr haben die Organisatoren sogar ein Zwei-Tages-Event zu stemmen, denn bereits am Samstag werden die deutschen 10 000-Meter-Meisterschaften und ein Teil der längeren Distanzen aus dem Meeting-Programm ausgetragen.

Gleich elf Athleten der LG Nordschwarzwald haben für ihr Saisondebüt in Pliezhausen gemeldet. Den Anfang macht Annika Authenrieth bereits am Samstag. Sie startete bei den deutschen Meisterschaften über 10 000 Meter und hat sich eine Zeit knapp unter 35 Minuten vorgenommen. In ihrem Lauf wird unter anderem auch die Ex-Nagolderin Domenika Weiss starten, die sich jüngst bereits den deutschen Meistertitel im Marathon sicherte und auch in Pliezhausen zu den großen Favoritinnen zählt.

Ebenfalls am Samstag werden sich der Haiterbacher Viktor Luft und Katharina Jaiser aus Gechingen über die 3000 Meter starten. Luft lief im vergangenen Sommer 9.41,39 Minuten über die siebeneinhalb Stadionrunden und war damit auch schnellster württembergischer M45-Läufer. In dieser Saison will der Langstreckler versuchen, an diese Zeit heranzulaufen – am besten gleich diesen Samstag.

Katharina Jaiser, die unter ihrem Mädchennamen Becker drei deutsche Meistertitel bei der U23 vor fast genau 15 Jahren holte, bringt von damals eine Bestleistung von 9.52,18 Minuten mit. Ihr Ziel beim Comeback ist eine Zeit von etwa 10.10 Minuten.

Am Sonntag geht es dann beim großen Meeting weiter. Vor allem die Nachwuchsathleten der LG Nordschwarzwald stehen hier in diesem Jahr im Fokus. Die frischgebackene baden-württembergische Crossmeisterin der U18, Malin Rahm aus Schaffhausen, wird sich über 3000 Meter der starken Konkurrenz stellen. Ihr Vater und Trainer Daniel Rahm erhofft sich nach den starken Trainingsleistungen eine Zeit unter der Zehn-Minuten-Marke von der schnellen, jungen Läuferin.

Auch die beiden Skrzos-Schwestern starten erstmals in dieser Saison auf der Bahn. Die jüngere der beiden, Victoria, hat sich 2.35 Minuten für die 800 Meter vorgenommen. Charlotte startet über 1000 Meter gemeinsam mit Teamkollegin Joelle Bernhardt aus Schramberg. Beide liefen schon in der Hallensaison ähnlich schnelle Zeiten und könnten sich in Pliezhausen gegenseitig zu schnellen zweieinhalb Stadionrunden in Richtung 3.15 Minuten pushen.

Neben den Nachwuchsläuferinnen geht auch Florian Haid bei der männlichen Jugend über 1000 Meter an den Start. Nach den Eindrücken des Winters dürfte für den Lossburger eine Zeit von knapp unter drei Minuten im Bereich des Machbaren sein.

Einen deutlich schnelleren Kilometer wollen Lukas Waidelich und Axel Klumpp bei den Herren absolvieren. Klumpps Bestzeit von vor zwei Jahren steht bei 2.39,83 Minuten. Auch Lukas Waidelich hat sich einiges vorgenommen und peilt eine Zeit um die 2.45 Minuten an.

Und natürlich ist Elena Burkard zu nennen. Die Olympiateilnehmerin über 3000 Meter Hindernis lief im letzten Jahr Stadionrekord in Pliezhausen über 2000 Meter Hindernis und entthronte damit die zweimalige WM-Bronzemedaillengewinnerin Gesa-Felicitias Krause. Ob Burkard nach ihrem Mittelfussbruch bereits wieder in der Vorjahresform ist, wird sich am Sonntag zeigen. Fürs Rennen hat sie sich vorgenommen, ihr eigenes Tempo von vorne zu laufen und möglichst in die Nähe ihren 6.15,30 Minuten des Vorjahres zu laufen.