Der Maischerz des FC Horb wirft rechtzeitig vor der Kommunalwahl eine wichtige Frage auf: Was passiert mit dem Stadion? Für den FC Horb tickt die Uhr. Warum der Vorsitzende Stefan Mauz befürchtet, dass noch keine Lösung da ist, wenn die Bagger anrollen.
Dieser Maischerz hat viel Aufmerksamkeit bekommen.
Stefan Mauz, 1. Vorsitzender des FC Horb: „Unser Maischerz hat uns jede Menge positive Reaktionen eingebracht, die uns in unserem Anliegen bestärken. Für uns tickt die Uhr.“
Worum geht es?
Mauz: „Seit sieben Jahren suchen wir nacheinem neuen Standort für unseren Platz. Seitdem wissen wir, dass durch den Bau der Hochbrücke unser Sportplatz am Neckarbad – der Manfred Volz-Sportplatz – betroffen sein wird. Wir bekommen deshalb eine Entschädigung vom Regierungspräsidium. Wir haben also das Geld für den Neubau eines Sportplatzes – inklusive Funktionsgebäude und brauchen die Unterstützung der Stadt bei der Geländesuche.“
Verschiedene Vorstöße des FC Horb
Es hat verschiedene Vorstöße des FC Horb gegeben – für den Sportplatz auf der Schütte. Den an der Kaserne. Oder einen neuen an der Rundhalle Hohenberg. Doch bisher konnte nichts umgesetzt werden.
Der FC Horb hatte dem Rathaus auch angeboten, das Geld mit einzubringen beim Bau eines neuen Stadions. Mauz: „Unsere Idee: Wir investieren mit und bekommen passende Spielstätten oder wir docken an.“
Wurde die immer wieder im Gemeinderat eingeforderte Sportstättenkonzeption auf die lange Bank geschoben?
OB Peter Rosenberger damals: „Wir hatten immer wieder Bosch-Rexroth angeschrieben, ob die Erweiterungspläne haben. Das wurde lange Jahre verneint.“ Bis zum Sommer 2022, als es plötzlich schnell gehen musste. Rosenberger verkündete, dass bis Jahresende eine Vorentscheidung fallen müsse, ob das Stadion für die Bosch-Rexroth-Erweiterung fallen müsse.
Und, dass man 20 Millionen Euro für den Neubau der Stadionsporthallen in den Haushalt einstellen müsse. Und beim Stadion, was für die Erweiterung fallen wird? Hier sprach der OB damals von einer „Übergangsphase, die einige Jahre gehen kann.“
Warum hat es bisher nicht mit den angedachten Alternativen geklappt?
Das Problem: Im Stadion trainiert der FC Horb. Der Verein hatte in der Zwischenzeit schon versucht, Alternativen für einen Sportplatz auf der Schütte, Kaserne oder dem Hohenberg zu finden.
Schütte, Kaserne, Hohenberg
Schütte: zu klein. Zusätzlich begrenzt vom neuen Waldkindergarten. Kaserne. Hier will die Städtebau Horb Wohnungen bauen. Und das Thema Hohenberg vor der Rundhalle – ein Thema, was der ehemalige Baurechtsamtsleiter Wolfgang Kronenbitter öffentlich machte – wurde erst im Oktober 2023 von Stadtplaner Peter Klein auf den Tisch des Gemeinderats gelegt.
Klein damals: „Hier besteht enormes Konfliktpotenzial mit der Landwirtschaft.“ Acht Hektar Ackerflächen würde hier ein Stadion kosten.
Wie hoch sind die Kosten?
Apropos Kosten: Die Baukosten für ein neues Stadion schätzt OB Rosenberger auf 10 Millionen Euro, die Sporthallen auf 16 Millionen Euro, wenn es einen Bundeszuschuss gibt. Laut Haushaltsplan sollen die Sporthallen 2026 gebaut werden.
Tickt für den FC Horb die Uhr?
Mauz: „Die Hochbrücke soll Ende 2026 fertig sein. Spätestens zu diesem Zeitpunkt stellt sich für uns die Frage, ob wir dann die C-Lösung umsetzen und mit unserem Geld den Volz-Sportpark, zum Beispiel als Kunstrasenplatz neu bauen. Oder ob es bis dahin eine gemeinsame Stadion-Lösung gibt, in die wir unser Kapital mit einbringen.“
Was könnte die Lösung sein?
Ein Alleingang des FC Horb ist durchaus realistisch, so Mauz: „Ich gehe davon aus, wenn die Bagger von Bosch-Rexroth anrollen, ist kein neues Stadion gebaut.“
Ideal wäre aus Sicht des FC Horb die Hohenberg-Lösung: „In der ganzen Raumschaft Horb gibt es keinen Kunstrasenplatz. Alle Vereine müssen sich woanders einmieten – in Empfingen, Eutingen oder Sulz. Der Hohenberg wäre für alle Vereine mit der Hochbrücke ideal erreichbar.“
Und was ist mit dem jetzigen Stadion?
Mauz: „Von Jahr zu Jahr wird der Platz schlechter. Die Pflege wird immer aufwendiger. Eine größere Sanierung dürfte schwierig werden, weil der Platz von Februar bis Ende November durch die Schulen und unseren Verein im Dauerbetrieb ist.“
Was sagt die Stadt?
Rathaussprecherin Inge Weber: „Der Gemeinderat hatte im Oktober 2023 beschlossen, unabhängig von der konkreten Standortsuche des FC Horb, alternative Standorte zu überprüfen, um eine Verlegung des Stadions zu ermöglichen. Dieser Standort soll auch die Möglichkeit eines Trainingsplatzes umfassen. Aktuell läuft das Vergabeverfahren an ein geeignetes Fachplanungsbüro. Der FC Horb ist hierüber auch informiert.“