Ist während der Corona-Krise nur noch der Urlaub auf Balkonien möglich? (Symbolfoto) Foto: dpa

Pfingstferien stehen vor der Tür. Balkonien, Camping, Reisen in andere Bundesländer - das ist erlaubt.

Region - Am Strand unter Palmen liegen und aus der Kokosnuss schlürfen, bei einem Roadtrip mehrere Länder erforschen oder in den Bergen wandern - für den Urlaub 2020 sind diese Pläne gestrichen. Kann man dieses Jahr überhaupt noch seine Freizeit genießen?

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Fernreisen fallen dieses Jahr höchstwahrscheinlich aus. Die Bundesregierung hat die Reisewarnung zwar vorerst nur bis zum 14. Juni verlängert, doch ob danach ein Reisen in ferne Länder möglich ist, ist noch unklar. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, verbringt seinen Jahresurlaub in Deutschland. Zugegeben: unter Palmen liegend dem Rauschen des Meeres zuzuhören wird schwierig, aber Balkonien, Terrassien und Gardenien haben auch einiges zu bieten.

Urlaub auf Balkonien spart Stress und Geld

Urlaub daheim hat auch seine Vorzüge. So spart man sich Stress - bei der Anreise, im Verkehr, oder bei der Passkontrolle. Zusätzlich schont man den Geldbeutel. Das Ersparte kann man direkt für den Urlaub 2021 zur Seite legen.

Gastronomie, Kitas, Sport: Das ändert sich

Die Zeit in den eigenen vier Wänden kann dazu genutzt werden, Balkon, Terrasse oder Garten zu verschönern und aufzuhübschen. Für den Balkon eignen sich beispielsweise Blumenkästen, in die auch Gemüse oder Kräuter gepflanzt werden können. Wichtig zu beachten ist dabei, den Kasten nicht an der Außenseite der Brüstung zu befestigen, damit er keinem Fußgänger auf dem Kopf fallen kann. Für noch mehr Urlaubsfeeling sorgt ein Strandkorb als Ersatz für die alten Gartemöbel.

Ein Pool im Garten oder auf der Terrasse verschafft Abkühlung. Dann muss auch die Badehose oder der Bikini nicht im Schrank verstauben. Reicht der Platz für einen Pool nicht aus, kann man auch Wasser in eine Schüssel gießen, Eiswürfel hinzufügen und die Füße eintauchen. Ideal dazu passt ein Speiseeis.

Außengastronomie in Baden-Württemberg schon an Pfingsten

Wer den Strand nicht missen möchte, kann sich beispielsweise neben der Schüssel mit dem Wasser eine andere mit feinem Sand stellen. So kommt man auch ganz schnell vom Strand ins Wasser. Wer einen Garten besitzt, kann sich außerdem eine Palme einpflanzen.

Weitere Lockerungen folgen

Wem auf Balkonien trotzdem die Decke auf dem Kopf fällt, kann in den nächsten Wochen die ersten Ausflüge wagen. Denn die Landesregierung in Baden-Württemberg lockert weitere Bereiche des Alltags.

Sommer in Deutschland: Tourismus-Experten rechnen mit Ansturm

Pünktlich zu den Pfingstferien öffnet die Außengastronomie ihre Pforten - warum also nicht einen Urlaubstag im Biergarten verbringen und das Wetter genießen? Auch die Öffnung des Innenbereichs von Speisewirtschaften soll noch vor den Feiertagen geschehen.

Familien können in den Ferien wieder Minigolfanlagen oder Bootsverleihe nutzen. Campingplätze und Wohnmobilstellplätze werden für Dauercamper ebenfalls noch vor Pfingsten geöffnet. Wer mit seinem Wohnmobil herumfahren möchte, muss sich noch bis nach Pfingsten gedulden. Dann sollen die Plätze auch zu touristischen Zwecken geöffnet werden. Dasselbe gilt für Besucherzentren, Freizeitparks und Aktivitäten in der Halle.

Baden erst mal nicht möglich

Die Bikini-Figur muss entweder zu Hause oder unter freiem Himmel trainiert werden - denn die Öffnung von Fitnessstudios ist erst ab Pfingsten vorgesehen. Der Bikini oder die Badehose müssen sowieso erstmal im Schrank bleiben, wenn man keinen Pool besitzt. Denn Spaß- und Freizeitbäder sollen nur für Schwimmkurse und -unterricht wieder öffnen dürfen. Und ab wann das Planschen in Badeseen wieder möglich ist, ist noch nicht abschätzbar.

Unter Auflagen dürfen seit Mittwoch bereits Museen, Ausstellungshäuser und Gedenkstetten, Tierparks und Zoos sowie Spielplätze öffnen. Manche Institutionen haben allerdings immer noch geschlossen, weil sie noch nicht bereit für Besucher sind. Dazu gehört die Burg Hohenzollern. Sie öffnet erst am 15. Juni ihre Tore.

Urlaub außerhalb Baden-Württembergs

Wer aber nicht so lange warten möchte, kann seinen Urlaub in anderen Bundesländern verbringen. Übernachtungen in Hotels sind laut Tagesschau in Bayern zwar erst ab dem 30. Mai möglich, dafür dürfen Außengastronomie und Biergärten bereits ab dem 18. Mai öffnen. Die Innenräume in der Gastronomie folgen eine Woche später. Voraussetzung dafür ist das Einhalten des Mindestabstands.

In Mecklenburg-Vorpommern ist ein Urlaub für Nicht-Einheimische in Hotels ab dem 25. Mai möglich. Gaststätten öffnen bereits ab Samstag. Die Kapazitätsgrenze soll laut ARD jedoch auf 60 Prozent beschränkt werden und es gilt eine Reservierungspflicht, damit Infektionsketten nachvollzogen werden können. Auf den Campingplätzen müssen genügend große Abschnitte zwischen den Behausungen eingehalten werden.

In Niedersachsen sollen Hotels, Pensionen und Jugendherbergen ab dem 25. Mai öffnen, so die Tagesschau. Camping- und Wohnmobilstellplätze für Nicht-Dauercamper sowie Gaststätten öffnen ab Montag. Genauso wie in Mecklenburg-Vorpommern gilt auch bei der Gastronomie in Niedersachsen die Reservierungspflicht.

Mindestabstand un Maskenpflicht gelten weiterhin

Eine komplette Rückkehr in das Leben vor dem Ausbruch des Coronavirus sind die Lockerungen jedoch nicht. Die Vorstellung, mit dem gesamten Stammtisch dicht gedrängt im Biergarten zu sitzen, ist utopisch. Strenge Hygienevorgaben, Mindestabstand und Maskenpflicht bleiben weiterhin bestehen. So empfiehlt der wieder geöffnete Alternative Wolf- und Bärenpark Schwarzwald in Bad Rippoldsau-Schapbach den Besuchern, im Park einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Im Shop ist dieser Pflicht. Zwar gibt es wegen der Weitläufigkeit des Geländes keine Einlassbeschränkung, dafür gilt ein Sicherheitsabstand von zwei Metern. Menschenansammlungen sind verboten.

Sollten die Neuinfektionen in Landkreisen oder Städten ab Beginn der Lockerungen wieder ansteigen, sind sofortige Beschränken die Folge. Dann muss der Urlaub eben doch auf Balkonien verbracht werden.