Am Rand des Geländes Aue soll das Container-Dorf für die Flüchtlinge entstehen. (Archivfoto) Foto: Braun

Die Flüchtlingszahlen im Landkreis steigen. Der Gemeinderat Baiersbronn hat in seiner jüngsten Sitzung deshalb beschlossen, Wohn-Container zur Verfügung zu stellen.

Baiersbronn - Die Fläche soll von der Landesstraße 401 aus gesehen am linken Rand der "Aue" ausgewiesen werden. Bürgermeister Michael Ruf führte in der Sitzung aus, dass das Landratsamt auf die Kommunen zugekommen sei und die aktuelle Situation der Flüchtlingsströme insbesondere aus der Ukraine geschildert habe.

"Die Prognosen sehen so aus, dass rund 200 Personen im Monat in den Landkreis kommen und diese im Anschluss durch die Kommunen untergebracht werden müssen", sagte Ruf. Neben der privaten Unterbringung werden auch die Liegenschaften des Kreises oder der Kommunen genutzt. "Die Schaffung einer Flüchtlingsunterkunft in Form eines Container-Dorfs ist ebenfalls eine Möglichkeit. So vermeiden wir zunächst, dass wir unsere Turnhallen schließen müssen", erklärte der Bürgermeister.

Einige Menschen bereits in Turnhallen im Kreis untergebracht

Die Kapazitäten im Landkreis seien erschöpft. Einige Menschen wurden bereits in Turnhallen im Kreis untergebracht. In Baiersbronn würde eine Unterbringung in Turnhallen bedeuten, dass diese nicht mehr für den Schul- oder Vereinssport zur Verfügung stehen würden. "Wir möchten eine Fläche im Bereich Aue für rund 60 Personen schaffen. Der Standort wurde unter Berücksichtigung der jährlichen Nutzung der Aue gewählt", so Ruf. Ein ähnliches Projekt startet derzeit in Horb, wo 150 Menschen untergebracht werden sollen.

Mit Blick auf das Open-Air-Konzert oder die künftigen Planungen für die Gartenschau habe sich die Verwaltung für diesen Standort entschieden. Ruf erklärte weiter, dass es mit der Nutzung seitlich des Platzes wenig Beeinträchtigungen für Veranstaltungen gebe. Die "Aue" sei gut erschlossen. Strom und Wasseranschlüsse seien vorhanden. Für die Umsetzung des Container-Dorfs müsse eine Baugenehmigung erteilt werden. Außerdem seien einige bauliche Vorarbeiten notwendig.

Vertrag mit dem Landkreis soll für zwei Jahre geschlossen werden

"Für uns fallen aber keine Kosten an. Das Landratsamt wird die Baukosten und die Kosten für die Container tragen", informierte Ruf. Er betonte, dass mit dieser Lösung zunächst die Verpflichtung vom Tisch sei, Hallen für eine Unterbringung zur Verfügung zu stellen.

Ingo Christein (CDU) geht davon aus, dass die Flüchtlingsströme nicht abreißen werden, und das auf lange Dauer. "Was ist mit dem ehemaligen Hotel Sternen? Dort sollten doch auch schon Flüchtlinge untergebracht werden. Ich halte es für sinnvoll, diese Möglichkeit zu prüfen", sagte Christein.

Bürgermeister Ruf erklärte, dass zunächst nur ein Vertrag mit dem Landkreis für zwei Jahre geschlossen werden soll, sodass das Container-Dorf nur eine kurzfristige Lösung sei. Für das ehemalige Hotel Sternen liege ein Antrag auf Umnutzung vor. Dort sollen Wohnungen entstehen.